Nach Ländern wie den USA, Grossbritannien, Kanada und Neuseeland hat nun auch Australien angekündigt, die Nutzung der chinesischen Video-Plattform Tiktok auf Diensthandys von Beschäftigen der Regierung zu verbieten. Generalstaatsanwalt Mark Dreyfus sagte am Dienstag, die Entscheidung erfolge auf Empfehlung der australischen Geheimdienste und werde «so bald wie möglich» umgesetzt.
Tiktok ist mit mehr als einer Milliarde Nutzerinnen und Nutzern weltweit besonders in der jüngeren Generation beliebt. Der Kurzvideodienst hat bereits andere Netzwerke wie Youtube, Twitter, Instagram und Facebook hinsichtlich der auf ihnen verbrachten Zeit überholt. Viele Regierungsbehörden wollten Tikzok zunächst nutzen, um mit jüngeren Bevölkerungsgruppen in Kontakt zu treten, die über traditionelle Medienkanäle nur schwer zu erreichen sind.
Fachleute warnen vor Spionage
Die von einem chinesischen Unternehmen betriebene Videoplattform Tiktok ist umstritten. Ende Februar hatte das Weisse Haus bereits eine Entfernung der App von allen Dienstgeräten der US-Bundesbehörden angeordnet. Auch Frankreich, die Niederlande und die EU-Kommission haben ähnliche Entscheidungen für die Mobiltelefone ihrer Mitarbeiter getroffen.
Fachleute warnen davor, dass die App von der Kommunistischen Partei Chinas für Spionage- oder Propagandazwecke benutzt werden könnte. Die chinesische Regierung bestritt am Freitag, chinesische Unternehmen zur Herausgabe von im Ausland gesammelten persönlichen Nutzerdaten zu drängen. (AFP)