Atemlos schaut die Welt zu, wie sich Frankreich und Argentinien einen Final liefern, der an Dramatik nicht zu überbieten ist. Erst das Penaltyschiessen macht die Gauchos zu Weltmeistern – und Lionel Messi (35) zur Legende.
Auf der VIP-Tribüne des Lusail-Stadions in Doha steht jedoch ein anderer im Mittelpunkt: Elon Musk (51). Die Bilder des Selfie machenden Tesla-Gründers gingen um die Welt. Im Hintergrund ist auf den Fotos jedoch auch ein prominenter Schweizer zu erkennen, wie aufmerksame Twitter-User festgestellt haben: Axel Lehmann (63), Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse.
Trotz der Dauerkrise seiner Bank liess es sich Lehmann nicht nehmen, den WM-Final in Doha live im Stadion zu sehen.
Die CS bestätigt den Trip ihres Präsidenten, will sich aber nicht weiter dazu äussern. Ob Lehmann als Privatperson oder als Vertreter der CS in Katar war, bleibt deshalb ebenso unbeantwortet wie die Frage, ob der Topbanker seine Reise selbst bezahlte, oder ob der Spass auf Spesenrechnung der CS ging.
Auf Einladung des Emirs
Aus gut unterrichteten Quellen ist jedoch zu vernehmen, dass Lehmanns Besuch auf Einladung des katarischen Staates erfolgt sei. Diese Erklärung macht durchaus Sinn. Schliesslich ist Scheich Tamim bin Hamad al-Thani (42), der Emir von Katar, über seinen Staatsfonds an der CS beteiligt. Mit einem Aktienanteil von fünf Prozent sind die Katarer einer der wichtigsten Eigentümer der Schweizer Grossbank.
Trotz dieser engen Verknüpfung zeigte sich die CS in Zusammenhang mit der Wüsten-WM stets zurückhaltend. Auf eine separate Fussball-WM-Kampagne hat die CS, seit 30 Jahren Hauptsponsorin der Schweizer Fussball-Nati, zum Beispiel verzichtet. Höchstwahrscheinlich aufgrund von Reputationsrisiken.
Der Präsident der Grossbank scheint mit den Scheichs dagegen kein Berührungsängste zu haben.