Der Baukonzern Implenia will sich künftig auf das profitable Kerngeschäft konzentrieren mit Fokus auf integrierte Bau- und Immobiliendienstleistungen in der Schweiz und in Deutschland. Deshalb müsse der Konzern «unvermeidbare, schmerzhafte Massnahmen ergreifen», wie Implenia am Dienstag mitteilte. Von der Restrukturierung sollen bis 2023 200 Vollzeitstellen betroffen sein. Dabei komme es zu insgesamt 750 Entlassungen, davon rund 250 in der Schweiz.
Verkauf von Unternehmensteilen
Mit dem Verkauf von Unternehmensteilen gingen schätzungsweise 1’250 Vollzeitstellen an andere Eigentümer über, heisst es weiter. Implenia rechnet bis 2023 mit jährlichen Einsparungen von über 50 Millionen Franken. Die Restrukturierungskosten belaufen sich auf rund 60 Millionen Franken.
Das Geschäft von Implenia wurde von der Corona-Pandemie stark beeinträchtigt – einzelne Baustellen in Ländern wie Frankreich mussten über Wochen stillgelegt werden. Auch in der Schweiz, Deutschland und Österreich kam es zu Einschränkungen im Baustellenbetrieb. Der Konzern schätzt die Kosten der anhaltend negativen Auswirkungen von Covid-19 im Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich auf rund 50 Millionen Franken.
200 Millionen Franken Wertberichtigung
Für das laufende Jahr erwartet Implenia beim Betriebsgewinn ein Minus von 70 Millionen Franken. Belastet wird das Jahresergebnis zudem durch eine ausserordentliche Wertberichtigung. Grund seien eine Neubewertung aller Projekte in Bezug auf Forderungen und Rechtsstreitigkeiten.