Die Schweizer Bootbauer haben einen dicken Hals. Sie machen Stimmung gegen den Kauf von 14 neuen Patrouillenbooten für die Armee. Diese überwachen auf dem Boden- und Genfersee sowie dem Luganersee die Grenze. Es geht um einen Auftrag im Umfang von 49 Millionen Franken, der nach Finnland geht. In der Herbstsession wird darüber beraten.
In einem Schreiben an National- und Ständeräte macht der Schweizerische Bootbauer-Verband seinem Ärger Luft, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Die Kritik: Pflichtenheft, Zeitplan und Einsatzdispositiv seien von Anfang an so angelegt gewesen, dass nur das finnische Projekt realisiert werden könne. Dabei sei es möglich in der Schweiz solche Aufträge zu erfüllen. Das zeige das Vorgängerboot P-80.
Die Armasuisse wehrt sich in der «Schweiz am Sonntag» gegen die Vorwürfe. Man sei bemüht, bei Beschaffungen im Rahmen der Möglichkeiten die Schweizer Industrie und das Gewerbe zu berücksichtigen. Einheimischen Werften fehle aber die Erfahrung mit der Integration von Waffensystemen. Zudem seien Schweizer Firmen am Innenausbau und der Ausrüstung für das Patrouillenboot 16 beteiligt. (pbe)