Er werde mit seinem Team und Finanzberatern die Gegenangebote nun prüfen, teilte Finanzminister Martín Guzmán am Freitag mit. «Wir wollen das Schuldenproblem nachhaltig lösen und ein gesundes und dauerhaftes Verhältnis zu unseren Gläubigern», sagte er in einer vom Council on Foreign Relations organisierten Videokonferenz.
«Wir sind flexibel, was die Kombination einzelner Parameter unseres Angebots angeht. Wenn es andere Ideen gibt, die vernünftig sind und unseren beschränkten Möglichkeiten Rechnung tragen, hören wir sie uns gerne an.»
Argentinien will Kredite in Höhe von 63,3 Milliarden US-Dollar (61,4 Milliarden Franken) restrukturieren und hatte den privaten Gläubigern ein Umschuldungsangebot unterbreitet. Die Offerte sieht einen Schuldenschnitt und ein Zahlungsmoratorium bis 2023 vor. Wichtige Kreditgeber wiesen die Offerte allerdings als unzureichend zurück.
Bis zum 22. Mai kann die Regierung in Buenos Aires noch mit den Eignern von nach ausländischem Recht ausgegebenen Staatsanleihen über eine Umschuldung verhandeln. Sollte keine Einigung gelingen, steuert Argentinien weiter auf eine neue Staatspleite zu. Es wäre der neunte Zahlungsausfall in der Geschichte des Landes.
Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate betrug zuletzt mehr als 50 Prozent, für das laufende Jahr wird mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft von 5,7 Prozent gerechnet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte die Schulden Argentiniens zuletzt als nicht tragfähig bezeichnet.
(SDA)