Argentinien
Argentinien setzt im Kampf gegen Staatspleite weiter auf Gespräche

Argentinien setzt im Streit mit seinen Gläubigern zur Vermeidung einer Staatpleite weiter auf Gespräche. Präsident Alberto Fernandez twitterte am Samstag, er und Wirtschaftsminister Martin Guzman würden den Dialog trotz Ablaufs einer Frist am Freitag fortführen.
Publiziert: 10.05.2020 um 01:10 Uhr
Dem argentinischen Präsidenten Alberto Fernandez fliegt die Zeit im Ringen um eine Umschuldung davon. (Archivbild)
Foto: Fabian Mattiazzi

Ziel sei weiter, eine tragfähige Vereinbarung zu finden. Dazu sei zunächst bis zum 11. Mai Zeit. Wenn es bis dahin keine Einigung gebe, müsse über die nächsten Schritte nachgedacht werden.

Drei grosse Gläubiger-Gruppen haben das Vorhaben der Regierung zum Schulden-Umbau zurückgewiesen, bei dem sie auf etwa zwei Drittel ihrer Ansprüche oder 40 Milliarden Dollar verzichten müssten. Sie erklärten sich aber zu weiteren Verhandlungen bereit.

Ohne Einigung droht am 22. Mai eine Staatspleite. Dann läuft eine Gnadenfrist aus, bei der die Gläubiger dem Staat 500 Millionen Dollar Zinszahlungen gestundet haben.

Guzman hatte den Gläubigern Mitte April einen Plan zur Umschuldung vorgelegt. Ausländischen Gläubigern, die Anleihen im Volumen von rund 66 Milliarden Dollar halten, hatte er dazu einen weitgehenden Verzicht der Forderungen nahegelegt.

Die Zinszahlungen sollen insgesamt um knapp zwei Drittel gekürzt werden. Dadurch würde Argentinien knapp 38 Milliarden Dollar sparen. Zudem sollen die Gläubiger über einen Schuldenschnitt auf weitere 3,6 Milliarden Dollar verzichten.

Guzman hatte erklärt, gerade in Virus-Zeiten könne man nicht weiter 20 Prozent der Staatseinnahmen für Zinszahlungen ausgeben. Der Internationale Währungsfonds hat die Schuldenlast des einst reichsten Landes Südamerikas jüngst als untragbar bezeichnet. Das wirtschaftlich schwer angeschlagene Land hat insgesamt 323 Milliarden Dollar Schulden (Stand Ende 2019).

(SDA)

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