Das Vitra-Werkareal am Rand des Grenzstädtchens Weil hat sich längst zu einem Anziehungspunkt für Architekturfans entwickelt. Seit einem Brand 1981 hat das Unternehmen seine Neubauten namhaften Architekten anvertraut, darunter Frank Gehry, Tadao Ando oder Zaha Hadid.
Herzog & de Meuron hatten 2010 schon ein markantes Ladengebäude alias «Flagship-Store» zum Werks-Campus beigetragen. Auch mit ausgefallenen Museen haben sie Erfahrung: Sie entwarfen das 2003 eröffnete Schaulager der Laurenz-Stiftung in Münchenstein BL.
Die Sammlung des Vitra Design-Museums zählt nach Angaben der Firma zu den weltweit bedeutendsten: Rund 7000 Möbel, über 1000 Lampen sowie zahlreiche Archive und Nachlässe von Gestaltern wie Charles und Ray Eames, Verner Panton oder Alexander Girard sind mittlerweile in seinen Beständen.
Gehrys 1989 eröffnetes Museums-Hauptgebäude war zwar als Sammlungsbau konzipiert, wird aber primär für Wechselausstellungen genutzt - die Sammlung war nicht dauerhaft zu sehen. Das Schaudepot mit rund 1600 Quadratmetern Gesamtfläche soll nun gut 400 Schlüssel-Objekte aus 200 Jahren Designgeschichte permanent zeigen.
Das Schaudepot soll äusserlich so einfach wie ein Industriebau oder Lagerhaus wirken, aber als begehbares Museumsdepot höchste konservatorische Anforderungen erfüllen. Ein grosses Fenster innen lässt Besuchende von der Haupthalle im Parterre aus in die Sammlungsregale im Untergeschoss blicken.
Die Eröffnung des betont simplen fensterlosen Bruchbackstein-Baus findet am Freitag statt, kurz vor der Basler Kunstmesse Art. Vitra hofft gemäss einer Sprecherin, die Besucherzahlen weiter steigern zu können. Das Design-Museum besuchten 2015 rund 115'000 Personen; rund 3500 nahmen an Architekturführungen auf dem Firmenareal teil.
www.design-museum.de