Dies geht aus dem am Dienstag publizierten Manpowergroup Employment Outlook Survey hervor. Im zweiten Quartal planen 38 Prozent von 500 in der Studie befragten Schweizer Firmen neues Personal einzustellen. Im Gegensatz dazu wollen elf Prozent Entlassungen vornehmen. Daraus resultiert ein Nettobeschäftigungsausblick von 26 Prozent. Er liegt vier Prozentpunkte unter dem Wert vom letzten Quartal, dem Höchststand seit 2005, wie die vierteljährliche Studie des Personaldienstleisters zeigt. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 verbesserte sich der Ausblick um 22 Prozentpunkte.
Auf Ebene der Regionen meldeten die Unternehmen aus Zürich mit 32 Prozent den besten Nettoausblick, gefolgt vom Espace Mittelland (31%) und der Region Genfersee (30%). Die schlechtesten Aussichten liefert das Tessin mit einem Nettoausblick von minus fünf Prozent. Von den sieben Regionen gehen insgesamt vier von einer Verschlechterung gegenüber dem ersten Quartal 2022 aus und fünf von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal aus.
Auf Branchenebene meldeten alle der 11 Wirtschaftszweige Neueinstellungen für das zweite Quartal, wie die Umfrage zeigt. Den grössten Bedarf an Personal hat «IT, Technologie, Telekommunikation, Kommunikation und Medien» mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 54 Prozent nach bereits 41 Prozent im Vorquartal.
Auch im Baugewerbe ist der Ausblick abermals positiv (Q2 2022 +31%; Q1 2022 +22%). Im Hotel- und Gastgewerbe sowie in der Landwirtschaft sind die Aussichten jeweils zwar besser als vor einem Jahr, doch nahmen sie gegenüber dem ersten Quartal ab.
Die befragten Unternehmen in den Nachbarländern sind derweil ebenfalls zuversichtlich. In Österreich planen 30, in Deutschland 22, in Frankreich 23 und in Italien 16 Prozent neues Personal einzustellen. Weltweit wird gemäss dem Personaldienstleister mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 29 Prozent gerechnet.
Doch neben den guten Aussichten für den Arbeitsmarkt sind laut Manpower auch die Themen Diversity, soziales Engagement und mentales Wohlbefinden wichtige Faktoren. Dies helfe, «nicht nur neue Talente anzuziehen, sondern auch um das bestehende Personal zu halten.»
Die Umfrage zeigt dabei, dass über 80 Prozent der Schweizer Arbeitgebenden mindestens ein konkretes Diversity-Ziel haben. Zur Erreichung ihres Ziels setzten 43 Prozent der Unternehmen auf Lohngleichheit, während nur etwa 20 Prozent explizit Frauen in Führungspositionen fördern wollen, wie aus der Umfrage hervorgeht. Damit liegt die Eidgenossenschaft unter dem internationalen Schnitt.
(SDA)