KV-Angestellte sind es nicht
Nach diesen Berufsleuten wird in der Schweiz gesucht

Schweizer Unternehmen suchen weiter fleissig nach neuem Personal. In den ersten drei Monaten 2019 waren knapp 7 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als noch im Vorjahr. Doch nicht alle Arbeitskräfte haben gute Chancen auf eine Stelle.
Publiziert: 08.04.2019 um 07:58 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2019 um 10:12 Uhr
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Vor allem der Staat braucht Leute.
Foto: Keystone

Bereits in den Vorquartalen war es laut dem Adecco Swiss Job Market Index kräftig nach oben gegangen. Die Frage lautet nun aber: Wie lange dauert diese Nachfrage noch an?

Im Vergleich zum Vorquartal kamen nämlich kaum mehr neue Jobs auf den Markt. Eine Betrachtung der aktuellsten Entwicklungen zeige eine weitestgehende Stagnation in fast allen Berufsgruppen im Vergleich zum Vorquartal, sagte Adecco-Schweiz-Chefin Nicole Burth in einer Mitteilung von heute Montag. Es bleibe abzuwarten, ob sich die gedämpften Konjunkturprognosen im Stellenmarkt abbildeten.

Die Schweizer Wirtschaft hat nämlich inzwischen aufgrund der sich abkühlenden Weltwirtschaft einen Gang zurückgeschaltet. Sie dürfte dieses Jahr laut Prognosen nur noch knapp halb so schnell wachsen wie im letzten Jahr.

Vater Staat braucht Leute

Zu Jahresbeginn 2019 waren ohnehin vor allem Angestellte im öffentlichen Dienst gesucht. Bei Berufen des Unterrichts und der öffentlichen Dienstleistungen gab es fast ein Fünftel mehr Stelleninserate als im Vorjahresquartal. Apropos Lehrpersonen: «Wir gehen davon aus, dass durch die gestiegene Anzahl schulpflichtiger Kinder mehr Lehrpersonen eingestellt werden müssen, aber auch im vorschulischen und nachobligatorischem Bereich beobachten wir aktuell eine Zunahme der Stellenausschreibungen», sagt Anna von Ow von der Universität Zürich, die mit Adecco den Arbeitsmarkt untersucht.

In diesem Frühjahr waren aber auch Berufsleute aus Management und Organisation gesucht, etwa mittlere Kader oder Projektleiter (+16%) sowie Informatikfachleute (+13%).

Überangebot bei Bürofachkräften

Weniger gefragt waren etwa im Büro und der Verwaltung sowie in Finanz und Treuhand tätige Mitarbeitende, wo es ein Minus von je 3 Prozent gab. Der Rückgang der offenen Stellen im Büro und der Verwaltung ist eine längerfristige Tendenz: In den vergangenen zwei Jahren habe sich ein Rückgang gezeigt, schreibt Adecco.

Bereits im Fachkräftemangel Index 2018 hatte der Personalvermittler demnach ein Fachkräfte-Überangebot bei kaufmännischen und administrativen Berufen beobachtet. Solche Berufe würden zunehmend automatisiert. Spezialisierungen würden deshalb immer wichtiger.

Ostschweiz sucht am meisten

Laut dem Adecco-Jobindex sticht die Ostschweiz mit einem Stellenplus von 19 Prozent im ersten Quartal unter den Regionen in der Schweiz hervor. Seit 2016 wachsen in St. Gallen und Co. die Stellenausschreibungen. Vor allem in den Berufen der Technik und Informatik hat die Ostschweiz Nachholbedarf. Ebenso gesucht sind Treuhänder.

Gute 10 Prozent mehr Stellenauschreibungen gibt es in der Region Espace Mittelland (FR, NE, JU, BE). Hier sind Unternehmer und Unternehmerinnen gesucht. (kst/SDA)

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