Das hört sich nach starkem Tobak an in der aktuellen Corona-Situation: «Wenn die Risikopatienten geimpft sind, werden etwa drei Viertel der Hospitalisationen wegfallen. Das heisst, wir könnten dann mit Fallzahlen von 20’000 bis 30'000 pro Tag leben, ohne dass die Spitäler an den Anschlag kämen», sagt Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbandes, gegenüber SRF.
Geimpft sein werden alle Risikopatienten wohl ab Mitte Mai, meint Vogt. Dann müsse ein Umdenken stattfinden. Seine Begründung: kleineres Risiko für einen schweren Verlauf ausserhalb der Risikogruppe. Dadurch gebe eine keine Überlastung der Spitäler.
Zur Erinnerung: Am Freitag wurden dem BAG für die Schweiz und Liechtenstein innert 24 Stunden 2519 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Das sind 12 Prozent mehr als am gleichen Tag der Vorwoche. Das BAG registrierte zudem 134 Spitaleinweisungen. Seit Anfang März steigen diese wieder kontinuierlich an.
«Massnahmen bedeutend lockern»
Laut Vogt muss der Bundesrat, sobald die Risikogruppe geimpft ist, «die Massnahmen bedeutend schneller lockern».
Wie SRF weiter berichtet, stossen die Haltung der Arbeitgeber und deren Berechnungen bei Urs Karrer, Vizepräsident der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce, auf grosses Unverständnis. Er geht von einer Überlastung des Gesundheitswesens aus, käme man auf solch hohe Fallzahlen. Bei bis zu 30'000 Neuansteckungen pro Tag wäre das Infektionsgeschehen nicht mehr kontrollierbar.
Vogt ist anderer Meinung. Er gehe davon aus, «dass es nur eine kurze Phase ist, die intensiv ist, und dann wird auch dort wieder Normalität einkehren», wie er SRF sagt. Zudem werde das Risiko einer Ansteckung sinken, da mehr Leute geimpft seien. (uro)