Sanofi hat letzten Donnerstag einen neuen Chef vorgestellt, den Franzosen Olivier Brandicourt. Dieser kommt vom Konkurrenten Bayer. Und er lässt sich, wie nun auskommt, den Wechsel mit 4 Millionen Euro vergolden. Zwei davon kriegt er am 2. April, am ersten Arbeitstag. Zwei weitere Millionen soll er im Januar 2016 bekommen, sofern er seinen Posten dann noch innehat.
Nun hagelt es aber Kritik für den fürstlichen Antrittsbonus. Regierungssprecher Stephane Le Foll nannte die Sondervergütung unverständlich. «Diese Leute haben noch nicht einmal die Leitung einer Firma übernommen und sind somit auch noch keine Risiken eingegangen - und bekommen schon eine unverhältnismässige Zahlung», sagte er RTL Radio.
Sanofi bezeichnete Brandicourts Begrüssungsgeld als Ausgleich für entgangene Bezüge bei Bayer. Das Festgehalt des neuen Sanofi-Chefs beträgt 1,2 Millionen Euro im Jahr plus eine erfolgsabhängige Prämie von maximal 250 Prozent seines Jahresgehaltes sowie Aktienoptionen.
Energieministerin Ségolène Royal sagte, im Endeffekt komme das französische Volk für die Begrüssungsprämie des neuen Sanofi-Chefs auf. Denn die Bürger zahlten Beiträge für das Gesundheitssystem und somit für Medikamente.
«Insofern ist etwas Anstand gefragt, vor allem von einem Pharmaunternehmen, das vom Sozialversicherungssystem profitiert», sagte die Ministerin. Die sozialistische Regierung von Präsident François Hollande hat bei Firmen des Staates die Bezahlung der Chefs gedeckelt. (sda)