Der Chef der Souvenir-Kette Edelweiss, Jean-Luc Bögli, lebt eigentlich von Touristen aus dem Ausland. Die Corona-Situation aber sorgt für eine Flaute. Die Kunden bleiben aus.
Im Lockdown musste Bögli seine sieben Shops vom Zürich-Flughafen über Interlaken bis Genf schliessen. Und nach der Wiedereröffnung blieben die Kassen teilweise leer. Miet- und Personalkosten aber musste er berappen – ein harter Schlag für den 44-Jährigen und seine 70 Angestellten.
In der Not musste eine neue Einnahmequelle her. «Wir haben die Zwangspause genutzt und viele Überstunden gemacht, um in Interlaken BE eine Crêperie auf die Beine zu stellen», sagt Bögli dem BLICK. Diesen Sommer bedient Edelweiss in der Touristenhochburg statt Araber und Inder einheimische Kunden.
69 von 70 Angestellen können weiterbeschäftigt werden
«Die Crêperie wurde überraschend gut aufgenommen, auch von den Einheimischen», führt er aus. Die Anzahl neuer Kunden aus der Schweiz, aber auch Deutschland und Frankreich könne für den Wegfall der Überseetouristen kompensieren. Zudem sei die Marge bei Crêpes deutlich besser als bei Souvenirartikel.
Diesen Winter soll im Edelweiss-Shop in Zürich ebenfalls eine Crêperie aufgehen. Derzeit sei er im Gespräch mit Vermietern an anderen Standorten, um einen weiteren Ausbau abzuklären, ergänzt Bögli. Wegen der Coronakrise habe er leider eine Stelle in der Administration streichen müssen, nun sei er aber optimistisch, dass kein weiterer Stellenabbau mehr nötig sein wird.
Abgesehen von den Crêpes-Plänen wird Bögli im September in der Haupthalle des HB Zürich einen weiteren, reinen Edelweiss-Shop eröffnen. Auch der Onlineshop, der von der Coronakrise Schub erhielt, soll erweitert werden.