Apple streicht den Republikanern die Unterstützung
Donald Trump muss in den sauren Apfel beissen

Mit Apple versagt ein gewichtiger Konzern die Unterstützung für Donald Trump. Der Republikaner will sich im Juli offiziell zum Präsidentschaftskandidaten küren lassen.
Publiziert: 20.06.2016 um 21:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:35 Uhr
Für den designierten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, gibt's keine Unterstützung durch Apple. (Archiv)
Foto: Ross D. Franklin
Onur Ogul

Donald Trump (70) lädt im Juli zu seiner Krönungsfeier. Dann soll ihn der Parteitag der Republikaner in Cleveland (Ohio) offiziell zu seinem Präsidentschaftskandidaten küren. Für das traditionelle Mega-Event soll viel High-Tech her. Doch nun sagt Apple-Chef Tim Cook (55): Ohne uns!

Das US-Politmagazin Politico berichtet, dass Apple weder technische noch materielle Hilfe für die Veranstaltung leisten wolle. Der Technologie-Konzern tut dies sonst sowohl für die Republikaner als auch für die gegnerischen Demokraten.

Apple begründe den Entscheid mit den abfälligen Kommentaren Trumps über Frauen, Einwanderer und andere Minderheiten, schreibt Politico mit Verweis auf zwei vertrauliche Quellen. Apple selbst kommentierte die Angelegenheit bislang nicht.

Der Entscheid ist ein starkes Symbol

Die Entscheidung Apples hat keine riesigen finanziellen Folgen für die Republikaner. 2008 stellte der Konzern für beide Parteitage MacBooks und andere Geräte im Wert von umgerechnet 134'000 Franken zur Verfügung. Vier Jahre später lieh der Konzern wiederum Produkte für die Events.

Apple-Chef Tim Cook (Archiv)
Foto: STEPHEN LAM

Doch die Absage hat einen hohen symbolischen Wert. Üblicherweise unterstützen Unternehmer aus dem Silicon Valley Republikaner und Demokraten gleichermassen. Als grosser Player dürfte Apple dort mit seiner Entscheidung einige Diskussionen auslösen.

Facebook und Google bleiben nämlich bei ihrer Unterstützung für beide Parteitage. Pikant, da wie Apple diese Konzerne auch Vielfalt und Fortschritt als Grundwerte hochhalten.

Cook wagt sich gerne auf politische Äste

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Apple-Chef Cook politisch äussert. So hat er auch schon im Namen Apples Bundesstaaten für ihre homofeindlichen Gesetze kritisiert. Cook ist selbst homosexuell.

Die versagte Hilfe für Trump könnte auch eine Retourkutsche sein. So hat der umstrittene Republikaner Apple offen kritisiert, weil der Konzern Geräte in China herstellen lässt. Weiter verurteilte Trump die Reaktion Cooks im Knatsch mit dem FBI.

Die US-Bundespolizei verlangte von Apple die Entwicklung einer Software, die iPhones knacken soll. Cook stellte sich damals öffentlich gegen die Behörden.

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