US-Digitalkonzerne führen das Ranking der wertvollsten börsenkotierten Unternehmen weltweit an. Nicht einmal der niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch Shell kann mit den Tech-Konzernen aus Übersee mithalten. Teuerster Schweizer Konzern ist derweil der Nahrungsmittelhersteller Nestlé.
Erstmals finden sich unter den teuersten sechs Unternehmen ausschliesslich Digitalkonzerne, wie eine Analyse des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY zeigt. Angeführt wird das Ranking Ende Juni erneut vom iPhone-Hersteller Apple mit einem Marktwert von 905 Milliarden Dollar (Stichtag 27. 6.).
Nestlé auf Rang 21
Einen rasanten Zuwachs verzeichnete der Onlinehändler Amazon. Mit einem Börsenwert von 806 Milliarden Dollar zog der Konzern an der Google-Mutter Alphabet sowie an Microsoft vorbei auf Rang 2. Den Angaben zufolge stieg der Wert des Unternehmens innerhalb eines halben Jahres um gut 240 Milliarden Dollar. Der US-Konzern Facebook kommt auf Rang 5. Unter den Top 10 finden sich auch die chinesischen Internetriesen Alibaba und Tencent.
Als teuerstes europäisches Unternehmen platziert sich der niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch Shell mit einem Marktwert von 293 Milliarden US-Dollar auf Rang 13. Mit einem Marktwert von umgerechnet 233 Milliarden US-Dollar schafft es Nestlé als wertvollster Schweizer Konzern in dem Ranking immerhin auf den 21. Platz.
Auch Roche und Novartis unter Top 100
In den Top 100 sind mit den beiden Pharma-Schwergewichten Roche (188 Milliarden, Platz 34) und Novartis (186 Milliarden, Platz 35) noch zwei weitere Unternehmen vertreten, die an der hiesigen Börse SIX kotiert sind. Die Grossbank UBS schafft es mit einem Wert von 57 Milliarden US-Dollar hingegen nur auf den 193. Platz.
Bestplatziertes deutsches Unternehmen unter den Top 100 ist das Softwareunternehmen SAP mit 137 Milliarden Dollar auf Platz 58. Der Münchner Siemens-Konzern kommt mit 110 Milliarden Dollar auf Rang 73. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer landet auf Platz 84 (103 Mrd). Zu Jahresbeginn waren noch sechs deutsche Unternehmen unter den Top 100, inzwischen sind es nur noch drei.
«Offenbar schaffen es europäische Unternehmen momentan zu selten, den Investoren ein überzeugendes Zukunftsmodell zu vermitteln. Umso wichtiger ist, dass die europäische Wirtschaft neuen Schwung bekommt und den Beweis antritt, dass sie auch in der digitalen Wirtschaft von morgen ein wichtiges Wort mitzureden hat», bemerkte Stefan Rösch, Partner und Leiter Transaktionsdienstleistungen bei EY in der Schweiz.
Die Zahl der europäischen Unternehmen im Top-100-Ranking sank den Angaben zufolge seit Jahresbeginn von 24 auf 22. Nordamerika ist mit 57 Unternehmen vertreten (Jahresbeginn: 55), Asien nach wie vor mit 21. Insgesamt kommen alle europäischen Unternehmen demnach auf einen Börsenwert von 3,1 Billionen Dollar, die asiatischen Firmen sind 3,8 Billionen Dollar wert. Die nordamerikanischen Konzerne kommen auf insgesamt 12,8 Billionen US-Dollar. (SDA/koh)