Bisher habe die IAO sich nicht in nationale Debatten eingemischt, sagte Houngbo im am Dienstag publizierten Interview mit «Le Temps». Er hoffe, dass die Schweiz das Übereinkommen ratifizieren wird.
Houngbo räumte ein, dass die Schweiz zwar bereits über nationale Gesetze verfüge. Sie müsse aber mit gutem Beispiel vorangehen – insbesondere als Mitglied des Uno-Sicherheitsrates.
Die Rechtskommission des Ständerats wird am Dienstag ein zweites Mal darüber beraten. Der Ständerat hatte im vergangenen Herbst beschlossen, nicht auf die Vorlage einzutreten. Der Nationalrat stimmte dem Bundesbeschluss zur Genehmigung im Dezember zu.
Das Übereinkommen sieht ein gesetzliches Verbot von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz vor. Weiter nennt es Massnahmen zur Prävention sowie Unterstützungs- und Abhilfemassnahmen. Die IAO verabschiedete es 2019. Bisher ratifizierten es 31 IAO-Mitgliedstaaten. Bisher lehnte es kein Mitgliedstaat ab. Es trat in Italien, El Salvador sowie in der Zentralafrikanischen Republik bereits in Kraft. (SDA)