Jeder Bürger soll vom Staat Geld bekommen, ohne etwas dafür tun zu müssen! Das fordert jetzt niemand Geringeres als Michael Strobaek (48), Investment-Chef bei der Grossbank Credit Suisse (CS).
In einem Interview im aktuellen Bulletin der CS, das zuerst von der Plattform «finews» aufgegriffen wurde, spricht der Däne aus der Teppichetage über die Zukunft des Rentensystems und der Arbeit. Durch die zunehmende Automatisierung und immer mehr Roboter würden in Zukunft, «Millionen von Leuten arbeitslos werden», sagt Strobaek. Und denen müsse man den Lebensunterhalt sichern.
Auf die Frage, ob man dies durch eine Art bedingungsloses Grundeinkommen tun müsse, antwortet der Top-Banker: «Genau, sonst werden die Leute rebellieren wie während der Französischen Revolution, als sie den Adel zur Guillotine auf die Place de la Concorde geschleift haben.»
Robotersteuer
Damit ein Grundeinkommen funktioniere, müssten sich die Strukturen der Arbeitswelt ändern und durch selbst gewählte ersetzt werden. Strobaek glaubt, dass davon die gesamte Gesellschaft profitieren kann: «Wenn die Menschen die materielle Sicherheit haben, dann werden sie sich zum Beispiel in der Betreuung älterer Menschen oder auch von Kindern engagieren können.»
Bezahlen soll das Grundeinkommen laut Strobaek der Steuerzahler. Der CS-Anlage-Chef führt als Beispiel eine Robotersteuer an, wie sie auch etwa der wichtigste Forscher für künstliche Intelligenz in der Schweiz, Jürgen Schmidhuber, andenkt. Auch er warnte einmal gegenüber SonntagsBlick vor einer Revolution, sollte das bedingungslose Grundeinkommen nicht eingeführt werden.