Angst vor Nikotinspuren
Für Raucher repariert Apple nicht!

Ein Apple-Verkäufer hat einer Kundin die Reparatur ihres Computers verwehrt. Nikotinspuren darauf könnten angeblich die Gesundheit der Angestellten gefährden.
Publiziert: 25.06.2015 um 16:26 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:10 Uhr
Rauchen in der Nähe von Computern könnte sich rächen. Apple verweigert Reparaturen, wenn Nikotinspuren auf den Geräten vorhanden sind.
Foto: Keystone

Raucher müssen besonders darauf hoffen, dass ihr Apple-Gerät nie kaputt geht. Denn Apple weigert sich, Geräte in die Reparatur zu nehmen, auf denen Nikotinspuren zu finden sind.

Das musste eine Kundin laut SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erfahren. Sie liess ihren defekten Computer in einem Apple Store in der Annahme, er werde dort repariert.

Angst um die Gesundheit

Falsch gedacht. Ein Apple-Mitarbeiter habe sie angerufen, um ihr mitzuteilen, dass Apple das Gerät nicht reparieren werde. Nikotinablagerungen auf dem Gerät könnten die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden, so die Begründung.

Der Hauptsitz von Apple in den USA bestätigte Espresso schriftlich: «Unsere offizielle Politik beinhaltet, dass Nikotin eine gefährliche Substanz ist und dass Produkte, die damit belastet sind, nicht sicher behandelt werden können, weil sie das Reparatur-Team einem möglichen Gesundheitsrisiko aussetzen.»

Übertrieben in den Augen eines Toxikologen. Die Rückstände seien so klein, dass keine akute Gefährdung für Apple-Mitarbeiter bestehe.

Rechtlich fragwürdig

Auch rechtlich ist das Vorgehen des IT-Konzerns fragwürdig. Die Verweigerung der Reparatur erfolgte nämlich trotz einer vorhandenen Garantieverlängerung, welche die Kundin gekauft hatte.

Laut einer Rechtsexpertin hätte Apple die Reparatur durchführen müssen. Die Kundin hätte vor dem Kauf auf einen solchen Garantie-Ausschluss hingewiesen werden müssen. Zudem sei ein solcher Ausschluss nur erlaubt, wenn die Gesundheit der Mitarbeiter wirklich in Gefahr wäre. (ogo)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.