Stolze 20 Milliarden Euro sind so schon im heimischen Tresor oder unter der Matratze des Ehebettes verschwunden. Aus Angst, dass die griechischen Banken pleite gehen.
Griechen bleiben hart
In Brüssel treffen sich am Nachmittag die Finanzminister der Eurozone. Und beraten mit Finanzminister Yanis Varoufakis (53) über die Zukunft Griechenlands. Die neue griechische Regierung der radikalen Linken und Rechten gibt sich hart.
Eine Verlängerung des Rettungsprogramms kommt für sie partout nicht in Frage. Zu hart seien die Spar- und Reformauflagen für das krisengeschüttelte Griechenland. Diese Haltung wiederum bringt vor allem die deutsche Delegation um Finanzminister Wolfgang Schäuble (72) in Rage.
Denkbar sind folgende vier Szenarien:
1. Die Verhandlungen werden heute Nacht abgebrochen. Und in den nächsten Tagen fortgesetzt. Die Zeit drängt allerdings: Bis am Mittwoch muss eine Einigung her. Dann segnet der deutsche Bundestag den Griechenland-Deal ab.
2. Es kommt zum grossen Knall! Die Verhandlungen scheitern. Griechenland droht der Bankrott. Es führt die Drachme ein. Und entsorgt den Euro auf dem Müll der Geschichte.
3. Griechenland gibt dem europäischen Druck klein bei. Das Hilfsprogramm wird weitergeführt. Inklusive strenger Spar- und Reformauflagen.
4. Kompromiss: Es fliesst weiter Geld nach Athen. Die Spar- und Reformauflagen werden aber gelockert.
Während Griechenland unter Umständen rasant auf die Pleite zusteuert, schaut sich der neue Regierungschef Alexis Tsipras (40) offenbar schon nach alternativen Geldgebern um. Er traf sich gestern Abend in Piräus mit einer hochrangigen chinesischen Delegation. «Griechenland ist das wichtigste Einfallstor für chinesische Waren», sagt er.
China investiert Milliarden in Griechenland, etwa in einen Hafen. Griechenland macht den Chinesen den Hof. Und erhofft sich noch mehr Investitionen am Fusse der Akropolis. Geld, das die Griechen bitter nötig haben.