Der Technologiekonzern will Computer-Uhren mit seinem Betriebssystem Android Wear künftig auch an iPhone-Nutzer verkaufen. Eine seit Dienstag verfügbare iPhone-App lässt zunächst drei neue Modelle der Hersteller Asus, Huawei und LG mit dem Apple-Telefon zusammenspielen.
Davon kann man allerdings bisher nur die LG Watch Urbane kaufen, die Huawei Watch und die Asus ZenWatch 2 sind noch nicht auf dem Markt. Bisher funktionierten Android-Uhren nur mit Smartphones mit dem Google-System.
Zugleich werden die Android-Wear-Geräte für iPhone-Nutzer einen geringeren Funktionsumfang haben als die hauseigene Apple Watch. Vor allem kann man sich auf den Uhren die Benachrichtigungen vom Smartphone anzeigen lassen - aber kaum darauf reagieren. Aber iPhone-Apps von Google wie Kalender oder Gmail bieten bereits mehr Möglichkeiten zur Interaktion als andere Anwendungen.
Ältere Modelle von Android-Uhren würden nicht unterstützt, damit die Kunden nicht erst ein Software-Update machen müssten, sagte Google-Manager Jeff Chang dem Technologieblog «The Verge». Die Geräte laufen mit der neuesten Version von Android Wear, einer verschlankten und auf kleine Bildschirme angepassten Variante des Google-Systems.
Apple-Kunden sind für Google eine gute Zielgruppe: Sie hatten zum Start der hauseigenen Computer-Uhr viele Informationen über die Geräteklasse erhalten. Und die Leute überhaupt erst vom Nutzen einer Smartwatch zu überzeugen ist eine der grossen Herausforderungen in dem Geschäft, wie ein Brancheninsider sagt.
Für die nächsten Wochen und Monate wird rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft der Start weiterer Modelle von Android-Uhren erwartet. Die Geräte sind oft günstiger als die Apple Watch.
Die Apple Watch verkaufte sich seit dem Start im April laut Marktforschern bereits besser als Geräte aller anderen Anbieter zusammen. Nach Berechnungen des IT-Marktforschers IDC setzte Apple im vergangenen Quartal 3,6 Millionen Uhren ab. Der Konzern selbst nennt keine Absatzzahlen.
Der Smartphone-Marktführer Samsung, der schon seit zwei Jahren in der Geräteklasse aktiv ist, setzt inzwischen vor allem auf das hauseigene Betriebssystem Tizen.