Amnesty International prangert an
In der Türkei sitzen die meisten Journalisten im Gefängnis

Zum Tag der Pressefreiheit hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Freiheit für alle in der Türkei inhaftierten Journalisten gefordert. In keinem Land der Welt sässen derzeit mehr Journalisten im Gefängnis als in der Türkei.
Publiziert: 03.05.2017 um 05:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:50 Uhr
Gesicht des Protests gegen das türkische Vorgehen gegen Medienschaffende: Der inhaftierte deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Keine fairen Verhandlungen für Journalisten

«Die 'freie Presse' ist hier weitgehend in Haft», sagte Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland am Mittwoch. Die Untersuchungshaft in der Türkei werde «de facto als Strafe angewandt», kritisierte er. Zudem würden faire Verfahren «systematisch verhindert, indem beispielsweise alle Gespräche der Inhaftierten mit ihren Rechtsanwälten überwacht und aufgezeichnet werden».

Nirgends mehr Reporter in Haft als in der Türkei

Nach unterschiedlichen Angaben sitzen in der Türkei zurzeit zwischen 49 (Reporter ohne Grenzen) und 165 (Journalistenplattform P24) Journalisten in Haft. Darunter ist der «Welt»-Korrespondent Deniz Yücel, der sich seit dem 27. Februar in Untersuchungshaft befindet.

Amnesty International wies darauf hin, dass seit dem gescheiterten Putschversuch vom vergangenen Sommer mindestens 156 Medienhäuser in der Türkei geschlossen wurden und etwa 2500 Medienschaffende ihre Arbeit verloren.

Der in Deutschland lebende frühere Chefredaktor der türkischen Zeitung «Cumhuriyet», Can Dündar, rief anlässlich des Tages der Pressefreiheit zu mehr Mut auf, um die Angriffe auf Freiheit und Menschenrechte zu überwinden. Er äusserte sich zum Tag der Pressefreiheit gegenüber der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. (SDA)

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