Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, prüfen die Staatsanwaltschaft und die Finanzaufsicht von New York, ob die Grossbanken bei der Kontrolle der Geldflüsse zwischen den Konten von Verdächtigen in der Korruptionsaffäre ihre internen Regeln beachteten.
Zudem werde untersucht, ob sich die Banken an die US-Regeln gegen Geldwäsche einhielten. Die Staatsanwaltschaft hat demnach entsprechende Schreiben an die Institute versandt, insbesondere an die HSBC Holdings und die Standard Chartered. Ein Sprecher der HSBC Holdings erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Bank prüfe die Vorwürfe gegen gewisse Fifa-Funktionäre und andere, um sicherzugehen, dass die Dienstleistungen der Bank nicht für «Finanzkriminalität» missbraucht wurden.
Die Finanzaufsicht richtete ihr Ersuchen um Informationen den Angaben zufolge an Grossbanken wie Barclays und Standard Chartered, Credit Suisse oder Hapoalim aus Israel. Credit Suisse, aber auch die allenfalls ebenfalls betroffenen Bank Julius Bär wollen den Sachverhalt weder bestätigen noch dementieren. Wir verzichten auf einen Kommentar«, heisst es bei beiden Banken.
Teilweise veröffentlichte Ermittlungen der Fifa-Untersuchungskammer hatten ergeben, dass bei der Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland im Jahr 2018 und an Katar im Jahr 2022 hohe Summen an Schmiergeldern geflossen sind. Einige frühere und amtierende FIFA-Funktionäre wurden festgenommen.
Das Kreditkarten-Unternehmen Visa forderte eine unabhängige Kommission, die bei der Reform der Fifa helfen müsse. Die bisherigen Reaktionen der Fifa zeigten «einen Mangel an Erkenntnis und Ernsthaftigkeit der nötigen Änderungen», erklärte Visa-Chef Charlie Scharf. Visa ist einer der Hauptsponsoren der Fifa.
Jetzt will die Fifa mit ihren Geldgebern über Konsequenzen aus dem Korruptionsskandal sprechen. Generalsekretär Jerome Valcke kündigte ein Treffen mit Vertretern von Coca-Cola, McDonald's und Visa im August an. (SDA)