Rund vier Millionen Menschen in der Schweiz verstehen Englisch. Sie sind das Zielpublikum des englischsprachigen Senders CNN Money Switzerland, der im Oktober startet.
Für den US-Pionier CNN – der erste Fernsehsender, der ab 1980 ausschliesslich auf Nachrichten setzte – ist es eine gewagte Wette. Denn bisher sind alle Schweizer TV-Wirtschaftskanäle gescheitert. «Wir vergleichen CNN Money Switzerland nicht mit Fernsehen, wie es in der Vergangenheit gemacht wurde», sagt Christophe Rasch, Gründer und CEO des neuen Kanals, zu SonntagsBlick, «wir senden unsere Inhalte über die verschiedensten Medien wie Kabel-TV, Internet und Social Media.» Geplant sind Sendungen wie «CNN Money Switzerland Tech». Oder «CNN Money Switzerland Education» für Bildungs-Interessierte.
Projekt mit Potenzial
Wie viel Geld CNN in den neuen Sender buttert, will Rasch nicht verraten. Obwohl nur drei Stunden pro Tag live gesendet wird, ist klar: Es ist ein Multimillionen-Investment! Kenner des angelsächsischen Fernsehgeschäfts warnen: Sollten die Einschaltquoten nicht stimmen, wird CNN keine Sekunde zögern, den Sender wieder einzustellen.
Schweizer Fernsehexperten aber freuen sich: «CNN ist ein Schwergewicht in der Medienbranche. Die überlegen sich ständig, wo sich Marktchancen eröffnen», sagt Kurt Schaad (67), der unter anderem das Wirtschaftsmagazin «Eco» auf SRF erfunden hat. «10 vor 10»-Gründer Jürg Wildberger (65) hält CNN Money Switzerland für «ein hochinteressantes Projekt mit einigem Potenzial».
Fuchs kehrt zurück
Richten soll es Chefredaktor Urs Gredig (47), der vom SRF zum neuen Sender wechselt. In seinem Moderatorenteam ist unter anderen auch die Schweizer Weltenbummlerin Martina Fuchs (33), die zuletzt für die englischsprachige Ausgabe des chinesischen Staatsfernsehens CCTV in Peking arbeitete. Sie kehrt für den neuen Sender in die Schweiz zurück.
Fuchs ist für das Schweizer Publikum keine völlig Unbekannte: Im Januar widmete ihr SRF eine komplette «Reporter»-Sendung.