Am US-Staat vorbei
Caterpillar schleuste Milliarden in die Schweiz

Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar soll die Profite aus der Ersatzteilsparte grösstenteils in der Schweiz versteuert haben. Obwohl die Ware weder bei uns hergestellt noch hier gelagert werden. Zu diesem Schluss kam gestern eine Kommission des US-Senats.
Publiziert: 01.04.2014 um 01:46 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 04:30 Uhr
In der Schweiz stellt der Konzern nichts her: Ein Caterpillar-Stützpunkt in Belgien.
Foto: Reuters

Caterpillar hat zwischen 2000 und 2012 umgerechnet 2,1 Milliarden Franken Steuergelder am US-Fiskus vorbeigeschleust. Wie ständige Ermittlungssubkommission des US-Senats mitteilte, wickelte der Baumaschinenhersteller den Gewinn aus dem Verkauf von Ersatzteilen über eine Niederlassung in der Schweiz ab.

Die Kommission nahm in einem Bericht eine komplexe Restrukturierung im Jahr 1999 beim Weltführer für Minen- und Baustellenausrüstung ins Visier. In diesem Zusammenhang habe Caterpillar mit der Schweiz einen Tiefsteuersatz ausgehandelt. Konkret geht es um die in Genf beheimatete Firma Caterpillar SARL (CSARL).

4 bis 6 statt 35 Prozent Steuersatz

«Das ist ein gutes Beispiel einer Steuervermeidungsstrategie, die den US-Staat Milliarden von Dollars kostet», sagte der demokratische Präsident der Subkommission, Senator Carl Levin (79).

Caterpillar fabriziere in der Schweiz weder Ersatzteile, noch unterhalte es dort ein Lager. Doch 85 Prozent der Gewinne aus dem Verkauf von Ersatzteilen werden über die Schweizer Abteilung abgewickelt, wo das Unternehmen mit 4 bis 6 Prozent besteuert wird. In den USA dürfte sich der Steuersatz auf 35 Prozent belaufen.

Steuerstrategie kostete 55 Millionen Dollar

Heute will die Subkommission verschiedene aktuelle und frühere Caterpillar-Mitarbeiter sowie Berater der Consultingfirma PricewaterhouseCoopers in die Zange nehmen. Laut dem Bericht soll der der Raupenkonzern PricewaterhouseCoppers für die «Entwicklung» der Steuerstrategie 55 Millionen US-Dollar bezahlt haben.

Senator Carl Levin schiesst nicht zum ersten Mal gegen die Schweiz: Erst vor knapp zwei Wochen forderte er, dass Schweizer Finanzberater an die USA ausgeliefert werden sollen (Blick.ch berichtete). Bisher aber erfolglos. (SDA/ads)

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