Die knapp 970 Meter lange Bahn führt vom Oberalppass auf Calmut GR. Sie ist im Zusammenhang mit der Verbindung und Sanierung der Skigebiete Andermatt UR und Sedrun GR das einzige Bahnprojekt auf Bündner Boden. Die Anlage soll mit 46 Sesseln pro Stunde bis zu 2400 Personen transportieren. Sie ersetzt im nächsten Jahr einen alten Bügellift.
Der Spatenstich erfolgte vor Ablauf der ordentlichen Einsprachfrist. Möglich gemacht habe dies ein Einspracheverzicht seitens der Umweltorganisationen, wie das Unternehmen Andermatt Swiss Alps mitteilte. Dies sei ein Beweis für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bahnplanern und Vertretern der Umweltorganisationen.
Die Anlage auf dem Oberalp ist eine von insgesamt zehn neuen Wintersportbahnen, die Andermatt-Sedrun Sport in einer ersten Etappe bis 2020 realisieren will. Im Juli hat bei Andermatt bereits der Bau einer neuen Sesselbahn vom Gurschen zum Gurschengrat begonnen.
In den nächsten drei bis vier Jahren sollen bis gegen 130 Millionen Franken in die Skiarena Andermatt-Sedrun investiert werden. Die beiden durch den Oberalppass getrennten Skigebiete werden wegen Sawiris Tourismus-Resort in Andermatt zusammengeschlossen. Das Skigebiet soll auf über 120 Pistenkilometer anwachsen und die Region Engelberg-Titlis als bisher grösstes Skigebiet der Zentralschweiz ablösen.
Im nächsten Sommer sollen Beschneiungsanlagen im Gebiet Tiarms-Clamut und Oberalppass sowie an der Talabfahrt Gurschen-Andermatt realisiert werden. Zudem sind die Baustarts für die Gondelbahn Andermatt-Nätschen-Gütsch sowie der Sesselbahn Unter Stafel-Gütsch geplant.
Danach sollen in der ersten Etappe zwei weitere Sesselbahnen und eine Gondelbahn sowie ein Kinderland realisiert werden. Ab 2019 sind in einer zweiten Etappe weitere vier Anlagen geplant.
Mit dem Spatenstich vom Donnerstag wird ein jahrelanger Traum des ägyptischen Tourismusinvestors Samih Sawiris von einem Grossskigebiet am Oberalp ein Stück weiter Realität. Die ersten Planungsarbeiten hatten mit dem Richtplanverfahren 2009 begonnen. Ursprünglich hätte das Ski-Arena Projekt noch grösser werden sollen, doch reduzierten die Projektverantwortlichen den Umfang des Vorhabens - nicht zuletzt wegen der Kritik von Umweltorganisationen.