Da wundert sich das erzkapitalistische «Wall Street Journal»! Eine Bank verlangt von ihren Kunden Geld, dass sie ihr Vermögen bei ihr deponieren dürfen, und hat erst noch Erfolg mit dieser Strategie. Deshalb widmet das New Yorker Weltblatt heute der kleinen Alternativen Bank Schweiz (ABS) aus Olten SO einen längeren Artikel auf der Aufschlagsseite im Finanzteil.
Fünf Prozent mehr Kundengelder
Während die anderen Banken Negativzinsen fürchten wie der Teufel das Weihwasser, hat die Alternative Bank schon Anfang letztes Jahr Gebühren eingeführt. Bis 100'000 Franken verlangt sie 0,125 Prozent, darüber 0,75 Prozent. Die normalen Kontoführungsgebühren kommen oben drauf. Die Alternative Bank trotze dem Sturm mit Erfolg, schreibt das «Journal».
Und tatsächlich: Die Bank gewann letztes Jahr 900 neue Kunden hinzu, steigerte die verwalteten Vermögen um fünf Prozent und verzeichnet einen Gewinnsprung von 33 Prozent auf 1,8 Millionen Franken.
Gut betuchte Idealisten
Auf den ersten Blick mag dies erstaunen, auf den zweiten weniger. Denn die Alternative Bank zahlt seit jeher tiefere Zinsen als andere Banken. Ihre Kunden sind gut betuchte Idealisten, die ihr Geld sinnvoll angelegt wissen wollen und bewusst auf Rendite verzichten. Von Negativzinsen lassen sie sich nicht vergraulen, sondern bringen ihr Geld erst recht zur ABS.