Die Schweizer Verlagerungspolitik sei wirksam, sagten Vertreter des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbands Astag am Freitag vor den Medien in Bern. Den entscheidenden Beitrag dazu hätten die Logistiker geleistet. «Wir verlagern die Güter", sagte Astag-Zentralpräsident und SVP-Nationalrat Adrian Amstutz (BE).
Dazu habe die Branche Milliardenbeträge investiert, etwa in die Modernisierung der Fahrzeugflotten. Ausserdem habe der Strassentransport die Verlagerungspolitik und den Ausbau der Bahninfrastruktur seit 2001 durch die Entrichtung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) mitgetragen. Man stehe hinter dem Verfassungsauftrag des Alpenschutzartikels.
Forderungen der Alpeninitiative nach Erhöhung der LSVA erteilte Amstutz allerdings eine Absage. Dies würde nur den Strassenverkehr verteuern, was am Ende auf die Kundschaft abgewälzt werden dürfte.
Zudem werde dadurch das Hauptproblem der fehlenden Kapazitäten auf den Zulaufstrecken zur Neat in Italien und vor allem in Deutschland nicht gelöst. «Dort liegen die Bremsklötze", so Amstutz. Er erwarte vom Bundesrat, dass er diesbezüglich mehr Druck auf die Nachbarländer ausübe.
Transportunternehmer Hans-Peter Dreier sagte, dass er an «die Zukunft der Güterbahn» glaube. Allerdings seien dem Schienentransport von Gütern auch Grenzen gelegt, so sei dieser weniger zuverlässig und weniger flexibel. Flexibilität sei aber ein Kundenbedürfnis.
Vor 25 Jahren stimmten die Schweizer Stimmberechtigten der Alpeninitiative zu. In der Verfassung ist seither der Schutz des Alpenraums vor den negativen Folgen des Transitverkehrs verankert, was den Grundstein für die Verlagerungspolitik legte. Bis 2018 sollten nur noch 650'000 Lastwagen jährlich die Alpen queren. Dieses Ziel wird allerdings mit etwas unter einer Million Fahrten pro Jahr noch verfehlt.