Alibaba-Boss Jack Ma greift die Schweiz an
Alles Ali, oder was?

Schweizer Banken haben Apple Pay den Kampf angesagt. Dabei steht mit Alipay ein weiterer Gigant bereits an der Grenze. Die chinesische Bezahl-App drängt auf den helvetischen Markt.
Publiziert: 19.11.2016 um 16:42 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:24 Uhr
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Alibaba hat in China den Online-Handel gross gemacht. Nun will die Firma Europa erobern.
Foto: Reuters
Patrik Berger

Schweizer Banken ziehen nur selten am gleichen Strick. In einem sind sie sich aber einig: Dem Bezahldienst Apple Pay will man gemeinsam die Stirn bieten. Und den Amerikanern den Markteintritt in die Schweiz so schwierig wie möglich machen.

Im Januar 2017 soll Twint an den Start gehen. Dahinter stehen die Credit Suisse, die UBS, Raiffeisen, die Zürcher Kantonalbank und die Postfinance. Eine geballte Macht an heimischer Finanz-Power.

Gingen die Chinesen vergessen? 

Bloss: Nicht nur Apple Pay drängt auf den lukrativen Schweizer Markt, sondern auch die Bezahl-App Alipay von Jack Ma (52). Der Gründer der Online-Plattform Alibaba plant für Europa Grosses. Und steht bereits an der Schweizer Grenze. In Frankreich arbeitet Alipay mit einer französischen Bank zusammen. In Deutschland mit einer Kreditkartenfirma, wie die «Handelszeitung» schreibt.

Alypay hat in China schon 450 Millionen Kunden. Über die Bezahl-App werden Zahlungen von 860 Milliarden Franken jährlich getätigt, wie das Branchenportal Finews.ch schreibt. Das ist ein Vielfaches von Apple Pay.

Scharf auf Touristen

Damit nicht genug: Jack Ma hat auch in Sachen Tourismus ein Auge auf die Schweiz geworfen. Und zwar mit seiner Reiseplattform Alitrip. Die Branchenorganisation Schweiz Tourismus bestätigt gegenüber Finews.ch entsprechende Kontakte mit den Chinesen.

Alitrip ist offenbar an Reisepaketen für Touristen aus China interessiert – denn die wollen gerne mit Alipay bezahlen. Alitrip sucht deshalb den Kontakt zu regionalen Schweizer Reiseveranstaltern. Für den kriselnden Schweizer Tourismus sind das durchaus gute Aussichten.

2,5 Millionen Päckli aus China

Mit seinem Internet-Warenhaus Alibaba ist Jack Ma schon länger in der Schweiz präsent. Schweizer Kunden decken sich in China mit Waren aller Art ein. 2015 kamen 2,5 Millionen Sendungen aus dem Reich der Mitte – Tendenz steigend.

Schweizer müssen zwar länger auf ihre Päckli warten. Die Preise sind aber deutlich tiefer als hierzulande. Nicht zuletzt, weil Alibaba davon profitiert, dass der Versand vom Weltpostverein subventioniert ist. China-Päckli sind für die Schweizer Post ein Verlustgeschäft.

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