Wachablösung im Schweizer Detailhandel: Die beiden deutschen Discounter Aldi und Lidl erzielten im letzten Jahr zusammen einen Umsatz von 3,23 Milliarden Franken. Im laufenden Jahr erwarten die Experten des Marktforschers GfK Switzerland eine Verkaufsleistung von gar 3,50 Milliarden Franken.
Damit holen die beiden Discounter die Migros-Tochter ein. Denner erzielte 2018 einen Umsatz von 3,34 Milliarden Franken. «Dabei haben Aldi und Lidl zusammen nur halb so viele Filialen wie Denner», sagt GfK-Experte Michel Rahm zu BLICK. «Sie haben sich prima angepasst. Die Schweizer Kunden haben gelernt, dass es hier zwei neue Lebensmittelanbieter gibt, die tiefe Preise bei guter Qualität bieten können.»
Discount-Pionier ebenfalls stark
Tatsächlich: Wie aus der am Dienstag veröffentlichten GfK-Studie hervorgeht, kommen Aldi und Lidl zusammen auf 321 Discountläden mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 321'000 Quadratmetern. Demgegenüber steht Denner mit 817 Filialen (inkl. Satelliten). GfK kennt nur die Verkaufsfläche von 537 Denner-Filialen. Diese beträgt 212'320 Quadratmeter.
Die Deutschen sind seit 14 respektive zehn Jahren in der Schweiz. Der Discount-Pionier Denner feierte 2017 sein 50-jähriges Bestehen.
«Aldi und Lidl sind zu einer langjährigen Konstante im Schweizer Detailhandel geworden», sagt Rahm. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass sich die Migros-Tochter «überaus stark» im Markt hält. Und ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichne. Die einzige Zahl, die Denner aktuell Sorge bereiten dürfte, sei die sinkende Zahl der Satelliten.
Die Hitliste im Detailhandel nach Umsatz führt die Migros an (siehe Grafik). Auf Platz zwei folgt Coop und dann die Migros-Tochter Denner. Der gesamte Detailhandel in der Schweiz erzielte 2018 einen Umsatz von 91,3 Milliarden Franken. Das ist in etwa so viel wie im Vorjahr.