Die Investmentgesellschaft Veraison pocht auf eine Aufspaltung des Baukonzerns Implenia. Er fordere eine «konsequente Trennung des Entwicklungs- vom Baugeschäft», erklärte Veraison-Mitgründer Gregor Greber in einem Interview mit dem Online-Portal «The Market».
«Das Entwicklungsgeschäft mit der Landbank sollte in eine zweite Gesellschaft an die Aktionäre ausgegliedert und mittels Spin-off an die Börse gebracht werden», so Greber. Denn die Entwicklungs-Division – sie sei «hervorragend» geführt und positioniert – verfüge über grosse und attraktive Landbank-Reserven. Diesen Wert gelte es zu sichern.
Die Landreserven stehen mit 199 Millionen Franken in der Implenia-Bilanz. Greber zitiert externe Analysten, die den fairen Wert dieser Landreserven und der Entwicklungssparte bei mehr als 400 Millionen sehen.
Mit Implenia-Präsident Hans Ulrich Meister stehe Veraison in einem «konstruktiven Dialog». Meister habe zugesichert, dass die Substanz der Landbank-Reserven nicht zur Quersubventionierung oder Finanzierung des Baugeschäfts genutzt werden dürfe.
Keine Aussage zum Auslandsgeschäft
Zur Frage, ob Implenia das problembehaftete Auslandgeschäft beenden solle, wollte sich Greber «zum jetzigen Zeitpunkt» nicht äussern. Auf einen Verkauf des gesamten Baugeschäfts drängt Greber indes nicht. Denn das Implenia-Management sei überzeugt, dass es das Projekt- und Risikomanagement nun im Griff habe. «Wir freuen uns über diese Überzeugung», sagte Greber.
Der aktivistische Investor hatte sich vergangene Woche mit dem langjährigen Grossaktionär Max Rössler zusammengetan und eine Beteiligung von 18,1 Prozent gemeldet. Die Aktionärsgruppe wolle Implenia «auf dem Weg zurück zum Erfolg» unterstützen sowie den Wert der Gruppe sicherstellen und erhöhen, hiess es am vergangenen Freitag. (SDA/koh)