Die grossen Börsen haben einen Lauf, besonders in der Schweiz. Der Leitindex SMI mit den 20 gewichtigsten Schweizer Unternehmen klettert stetig auf die magische Marke von 10'000 Punkten zu. Schon heute, mit rund 9700 Punkten, notiert der Leitindex auf dem höchsten Stand seiner Geschichte. Allein in diesem Jahr beträgt das Kursplus stolze 15 Prozent.
Der Mix aus tiefen Zinsen und einer leichten globalen Konjunkturaufhellung treiben die Rekordfahrt an. «Solange sich die wirtschaftsrelevanten Nachrichten nicht verschlechtern, kann das so weitergehen», sagt Aktienexperte Jörn Spillmann von der Zürcher Kantonalbank.
Sollten Kleinanleger jetzt trotz der hohen Kurse noch Aktien kaufen?
Jörn Spillmann sagt zwar, dass das Risiko einer Aktienmarktkorrektur immer bestehe. «Allzeithochs signalisieren aber nur selten eine Wende am Aktienmarkt.» Wer einen langfristigen Anlagehorizont hat und in nächster Zeit das Geld nicht für die Rückzahlung einer Hypothek, Tilgung von Schulden oder sonstige grösseren Ausgaben tätigen muss, «kann zu jedem Zeitpunkt noch einsteigen», so Spillmann.
Und was tut, wer nicht so risikofreudig ist?
Risikoscheue lassen ihre Finger am besten von Aktien einzelner Unternehmen. «Hier bieten sich (Index)-Fonds an», heisst es bei der Zürcher Kantonalbank. «Wir raten unseren Anlegern nur in Werte zu investieren, die sie auch verstehen», sagt Anlageexperte Renato Flückiger von der Bank Valiant. «Vorsichtig bin ich bei Kryptowährungen und sehr skeptisch bei Anlageideen von unbekannten Anbietern, die hohe Renditen bei tiefen Risiken versprechen», so Flückiger.
Kommen Kleinanleger, die derzeit Geld auf der hohen Kante haben, überhaupt um Aktieninvestments herum?
Leider nein. «Im gegenwärtigen Umfeld, in dem die Zentralbanken die Zinsen niedrig halten, führt kaum ein Weg an der Aktienanlage vorbei», sagt Spillmann von der Zürcher Kantonalbank. Auch Flückiger sieht derzeit keine wirkliche Alternative zu Aktien. Wichtig sei, das Anlageportfolio breit zu diversifizieren. «Und sich von temporären Rückschlägen nicht verunsichern lassen.»
Was bedeutet die Börsenparty für den Wert meiner gesparten Franken im Vergleich zu anderen Währungen?
Laut der Bank Valiant bewegen sich der Euro und der Dollar «auf fairem Niveau» gegenüber dem Franken. Dass heisst, der Franken wird sich tendenziell gegenüber diesen beiden Währungen seitwärts bewegen – weder an Kaufkraft verlieren noch hinzugewinnen. «Das Risiko von Wechselkursverlusten halten wir für überschaubar», sagt auch Spillmann von der Zürcher Kantonalbank.
Jetzt ist da noch eine Börsenweisheit, die einem um diese Jahreszeit unweigerlich in den Sinn kommt: Sell in may and go away. Das heisst so viel wie: Verkauf im Mai und such das Weite. Steht dem SMI also doch ein Rückschlag bevor?
Die 3500 Leserinnen und Leser, die an der Umfrage auf dem Finanzportal cash.ch teilgenommen haben, sind sich hier nicht einig. Nur ein Drittel von ihnen glaubt, dass der SMI noch weiter zulegt und in den nächsten zwei Monaten auf mindestens 10'000 Punkte ansteigen wird. 38 Prozent – und damit die grösste Gruppe – rechnet mit einem Zurückfallen der Kurse unter 9500 Punkte.
«Folgt man also der Logik von 66 Prozent der cash-Leserschaft, ist es an der Zeit, einige Schäfchen ans Trockene zu bringen – statt zu warten, bis der SMI seine (vielleicht illusorischen) 10'000 Punkte erreicht», kommentiert das Finanzportal.
«The trend is your friend» (Der Trend ist dein Freund)
Aktien, die in der Vergangenheit gestiegen sind, sollen dieser Weisheit zufolge ins Porfolio genommen werden. Denn sie könnten künftig weiter steigen.
«Hin und her macht Taschen leer»
Wer viel an der Börse handelt, zahlt je nach Bank viele Trading-Gebühren und schmälert damit seinen Gewinn. «Das ist weniger eine Weisheit als eigentlich eine Selbstverständlichkeit», sagt VZ-Anlageexperte Manuel Rütsche.
«Cut your losses and let your winners run» (Beschneide deine Verluste und lass deine Gewinner rennen)
Verlustbringende Aktien soll man demnach abstossen und die steigenden aufstocken. Laut ZKB-Chefanalyst Claude Zehnder hat das «etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun».
«Never catch a falling knife» (Greife nie in ein fallendes Messer)
Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich dabei verletzt, ist bekanntlich gross. Auf die Börse bezogen: «Dass ein Aktienkurs genau dann aufhört zu fallen, wenn ich als Anleger einsteige, ist gering», so Rütsche vom VZ.
«The trend is your friend» (Der Trend ist dein Freund)
Aktien, die in der Vergangenheit gestiegen sind, sollen dieser Weisheit zufolge ins Porfolio genommen werden. Denn sie könnten künftig weiter steigen.
«Hin und her macht Taschen leer»
Wer viel an der Börse handelt, zahlt je nach Bank viele Trading-Gebühren und schmälert damit seinen Gewinn. «Das ist weniger eine Weisheit als eigentlich eine Selbstverständlichkeit», sagt VZ-Anlageexperte Manuel Rütsche.
«Cut your losses and let your winners run» (Beschneide deine Verluste und lass deine Gewinner rennen)
Verlustbringende Aktien soll man demnach abstossen und die steigenden aufstocken. Laut ZKB-Chefanalyst Claude Zehnder hat das «etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun».
«Never catch a falling knife» (Greife nie in ein fallendes Messer)
Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich dabei verletzt, ist bekanntlich gross. Auf die Börse bezogen: «Dass ein Aktienkurs genau dann aufhört zu fallen, wenn ich als Anleger einsteige, ist gering», so Rütsche vom VZ.