Der Hype um das Handy-Spiel Pokémon Go hat Nintendo beflügelt. Allen voran die Aktie des Spieleherstellers. Doch jetzt ist bereits wieder die Normalität zurückgekehrt. Das Papier hat heute an der Tokioter Börse knapp 18 Prozent an Wert verloren.
Auslöser war der Spielehersteller selber. Nintendo kündigte am Freitag an, dass Pokémon Go nur einen begrenzten Einfluss auf die Geschäftszahlen haben werde. Die Anleger sahen das bisher ganz anders. Wegen des Erfolges des Handy-Spiels hat sich der Wert der Aktie zeitweise verdoppelt.
Der Optimismus der Anleger überrascht nicht. Das Spiel wurde in der ersten Woche so oft heruntergeladen wie keine andere App zuvor. Dies teilte Apple am Freitag mit. Konkrete Download-Zahlen gibt es nicht. Ob auch die Android-Version Rekorde gebrochen hat, ist unbekannt.
Nintendo verdient nicht viel
Die Zurückhaltung von Nintendo hat einen einfachen Grund: Der Konzern verdient nämlich nicht so viel am Spiel, wie man erwarten würde. Grundsätzlich ist Pokémon Go kostenlos. Erst wer im Spiel einkauft, bezahlt. Davon profitieren in jedem Fall Apple oder Google. Die US-Konzerne sacken bei jeden Kauf 30 Prozent ein.
Und der Rest des Geldes fliesst nicht direkt in die Kassen von Nintendo. So schätzt ein Analyst von Macquarie Capital Securities, dass 30 Prozent vom Verkaufspreis an Spieleentwickler Niantic gehen. Weitere 30 Prozent bekommt die Pokémon Company, die die Rechte an den farbigen Figuren besitzt. Nur 10 Prozent sollen direkt an Nintendo gehen.
Immerhin besitzt Nintendo 32 Prozent an The Pokémon Company. Auch an Niantic soll Nintendo Anteile besitzen. In welcher Höhe, das ist allerdings unbekannt.