Akkus sorgen für den Pfuus
Stadler liefert 55 Flirt nach Deutschland

Eisenbahnbauer Stadler hat einen Grossauftrag in der Höhe von rund 670 Millionen Franken an Land gezogen. Die Technologie ist zukunftsträchtig. Aufgeladen werden die Akkus der Züge an verschiedenen Bahnhöfen.
Publiziert: 02.07.2019 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2019 um 12:09 Uhr
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So werden die Flirt von Stadler ab 2022 unterwegs sein.
Foto: PD
Patrik Berger

Da werden am Hauptsitz in Bussnang TG die Korken knallen! Stadler hat die Ausschreibung des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (D) für die Lieferung von 55 Triebzügen des Typs Flirt Akku gewonnen. Mit einer Option auf die Lieferung von 50 weiteren Fahrzeugen.

Speziell daran: Es ist die erste sogenannte Green-Technology-Ausschreibung, die Stadler im Diesel-Bahnland Deutschland gewinnt. Teil der Vergabe ist neben der Lieferung der Triebzüge auch die Wartung der Fahrzeuge über einen Zeitraum von 30 Jahren. Der Auftragswert liegt bei rund 600 Millionen Euro, also umgerechnet gut 670 Millionen Franken.

Leiser und energiesparender

Die Fahrzeuge sollen ab Ende 2022 in den bisher mit Diesel-Fahrzeugen betriebenen Netzen Nord und Ost zum Einsatz kommen. «Im Unterschied zu Diesel-Triebzügen sind die neuen Flirt Akku deutlich leiser, energiesparender und spurtstärker», schreibt Stadler in einer Mitteilung. Die Reichweite beträgt 150 Kilometer.

Die Ladung der Akkus erfolgt vor allem an den Bahnhöfen Kiel, Neumünster, Flensburg, Lübeck und Lüneburg sowie auf der Strecke Osterrönfeld–Jübek. «Darüber hinaus sollen an ausgewählten Stellen zusätzliche Ladevorrichtungen geschaffen und bestehende Oberleitungen verlängert werden, um so eine ideale Ladung der Batterien während der Fahrt zu ermöglichen», heisst es weiter. 

Platz für 198 Passagiere

Die zweiteiligen Fahrzeuge des Typs Flirt Akku bieten 198 Fahrgästen Platz, davon 124 auf Sitzplätzen. Die klimatisierten und stufenlos begehbaren Fahrzeuge verfügen zudem über eine rollstuhlgerechte Toilette. Sie sind flächendeckend mit WLAN ausgestattet, haben Steckdosen und ein Videoüberwachungssystem im Passagierraum.

«Wir freuen uns, die erste Ausschreibung über Fahrzeuge mit alternativen Antrieben für uns entschieden zu haben», sagt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland. Und: «Es macht uns sehr stolz, dass es uns mit dem Flirt Akku gelungen ist, nicht nur eine ökologische und innovative Lösung gefunden zu haben, sondern auch eine klare wirtschaftliche Verbesserung zu ermöglichen.» Betrachte man die durchschnittliche Lebensdauer eines Schienenfahrzeugs von rund 30 Jahren, sind die Batterie-Fahrzeuge laut Mikolčić günstiger als mit Diesel betriebene Züge.

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