Die Konkurrenz am Himmel ist knallhart: Um die zahlungskräftigen Kunden in Business Class und First Class für sich zu gewinnen, geben die Airlines alles. Und investieren eine Stange Geld, um sie samtweich zu betten.
Das Problem nun: Die reichen Passagiere klauen die teuren Bettwaren. Den Airlines entgehen Millionen.
In den letzten Jahren haben die Fluglinien reihenweise Verträge mit Bettwaren-Herstellern abgeschlossen: American Airlines hat den britischen Hersteller Casper an Land gezogen, Konkurrentin United das Edel-Kaufhaus Saks Fifth Avenue. Und British Airways wirbt mit seinem Deal mit der Marke White Co. – eine «super-weiche gewebte Decke» und ein «massgeschneidertes, luxuriöses, weiches, grosses Kissen» würden den Passagieren den Flug versüssen. Diese Massnahme ist ein zentrales Element der Neu-Ausrüstung der British-Langstrecken-Flotte. Kostenpunkt: 544 Millionen Franken. Das schreibt das Branchenportal «Skift».
Im Shop kostet die Decke 60 Dollar
Das Portal zitiert Nick Richards, Direktor der Premium-Services bei American Airlines: «Das ist im Moment ein Riesenproblem.» Und Harry Zalk, der British Airways mit White Co. verkuppelte, sagt: «Die Leute finden die Bettwäsche wunderbar und nehmen sie einfach mit, obwohl sie das nicht dürften. Das sind teure Gegenstände.»
Stimmt: Das Schweizer Portal «Travelnews» hat sich auf den Homepages der Airlines umgeschaut und dort herausgefunden, dass die United-Polaris-Decke zum Beispiel 60 Dollar kostet, das Kissen immerhin noch 40 Dollar. Wenn diese reihenweise geklaut werden, geht das für die Airlines mächtig ins Geld.
Deren Reaktion am Beispiel United: Das Kabinenpersonal sammelt neu vor der Landung die Decken ein, welche gerade nicht gebraucht werden. Zudem hören die Luxus-Passagiere neben einer freundlichen Verabschiedung nach der Landung den nicht ganz so freundlichen Spruch: «Wir hoffen, dass Sie die Kissen und Decken während Ihres Flugs genossen haben. Bitte lassen Sie diese an Bord.»
Bei der Swiss wird das aber noch lange nicht der Fall sein. «Bei uns ist das kein Thema», schreibt eine Sprecherin auf Anfrage von BLICK. (kst)