Chair lässt keinen kalt. Seit die Airline Germania Schweiz unter diesem Namen fliegt, wird in der Airline-Branche und in den Kommentarspalten der Online-Portale darüber gespottet. «Es wird sich herausstellen, ob sich der Name eher als Chair, oder als CH-Air etablieren wird», sagt André Dosé (62), der ehemalige CEO von Crossair und Swiss im Branchenmagazin «Travel Inside».
Restlos überzeugt vom neuen Namen scheint auch der Airline-Profi nicht zu sein. «In internationalen Märkten möchte ich eine Airline mit dem Namen Chair lieber nicht vermarkten müssen», sagt er. Allerdings sei Chair vor allem in der Schweiz und im europäischen Ferienverkehr tätig. Auch Geschäftsreisende würden keine besonders grosse Rolle spielen.
Verlässlichkeit wichtiger als der Name
Wichtiger als der Name sei sowieso die Verlässlichkeit, die Sicherheit und dass das Unternehmen seinen Sitz in der Schweiz habe. «Das heisst ja, dass die Airline auch die hiesigen Bedingungen erfüllen muss, und dies sorgt für Vertrauen bei den Kunden», so Dosé, heute Stiftungsratspräsident beim Garantiefonds der Schweizer Reisebranche.
Nach der Pleite der Berliner Airline Germania gelangte die Schweizer Tochter Germania Flug AG in die Hände der Schweizer Unternehmerin und Air-Prishtina-Chefin Leyla Ibrahimi-Salahi. Kurz darauf trennte sie sich aber bereits wieder von 49,9 Prozent ihrer Anteile an der Fluggesellschaft.
Polen haben eine Minderheitsbeteiligung
Die polnische Charterfluggesellschaft Enter Air übernahm diese Anteile. Die restlichen 50,1 Prozent bleiben bei der Schweizer Albex Aviation von Ibrahimi-Salahi. Finanzielle Details wurden keine genannt. Die konkursite Airline Germania aus Deutschland war ursprünglich zu 40 Prozent an der Schweizer Germania Flug AG beteiligt. (pbe)