Foto: Airbus

Airbus zeigt seinen Prototypen
Jetzt geht der Kampf um das erste Lufttaxi so richtig los

Airbus sorgt mit fliegenden Taxis für Furore. Dabei ist der Flugzeugbauer bei weitem nicht der Einzige mit dieser futuristischen Idee. Die Fantasie von fliegenden Taxis hat sich innert kürzester Zeit zum hart umkämpften Markt gewandelt.
Publiziert: 12.03.2019 um 19:53 Uhr
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Deutschlands Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (41), mit dem Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer (45), an der Pressekonferenz von Airbus in Ingolstadt.
Foto: Keystone

Auch wenn das Fliegen die Umwelt belastet: Wer würde nicht gerne über Stossverkehr oder sogar Stau hinweg düsen? Airbus will aus dieser Vision in den nächsten Jahren Realität machen – und ist dabei nicht das einzige Unternehmen mit demselben Ziel. Gleich mehrere namhafte Konzerne wollen die Lüfte über den Metropolen mit Taxidiensten erobern. Sowohl die Flugzeugbauer Airbus und Boeing als auch der Autobauer Daimler und die Taxi-Plattform Uber sind intensiv daran, ein fliegendes Taxi zu entwickeln. 

Gleich viel Platz wie ein Mini

Nun hat Airbus in Ingolstadt (D) vor versammelter Öffentlichkeit seinen neusten Prototypen vorgestellt. Entstanden ist ist er in Zusammenarbeit mit Audi und Italdesign. Was als Erstes auffällt, ist das Design des City Airbus, wie der Prototyp heisst. Die selbstfliegende Maschine sieht sehr futuristisch aus. Der Flieger ist elektrisch angetrieben und hat eine Reichweite von 50 Kilometern. Spitzentempo der modernen Maschine: 120 km/h. Einziger Haken ist das beschränkte Platzangebot. Nur vier Passagiere auf einmal passen in den City Airbus.

Das beschränkte Platzangebot wirft Fragen zum Verwendungszweck des Lufttaxis auf. Laut Airbus sind die Flieger als Alternative zum Strassen- und Schienenverkehr gedacht. Damit soll das weltweite Stauproblem entschärft werden. Zu den Kosten eines Lufttaxi-Fluges hat sich Airbus noch nicht geäussert. 

Beim Fortschritt im Rückstand

Ab Mitte 2019 wird die Passagierdrohne in Deutschland getestet. Allerdings nicht, wie anzunehmen, in Ingolstadt, sondern über einem benachbarten, unbesiedelten Gebiet.

Airbus ist damit im Vergleich zur Konkurrenz noch im Rückstand. So hat der amerikanische Rivale Boeing für sein Lufttaxi bereits 2017 eine Drohnenfirma gekauft. Ein Jahr später flog der Boeing-Prototyp bereits seine ersten Tests. Von Konzept zu Testflug in einem Jahr, das ist für die Industrie ein atemberaubendes Tempo. 

Alle wollen Flugtaxis bauen

Aber nicht nur Boeing legt ein hohes Tempo vor. Auch der Autobauer Daimler entwickelt mit dem Volocopter ein eigenes Lufttaxi. Dieses soll am Flughafen Frankfurt (D) als Shuttle-Service dienen. Passagiere sollen in Zukunft in wenigen Minuten vom Stadtzentrum zum Flughafen jetten können.

Auch der Taxidienst Uber macht Ernst mit seinen luftigen Plänen. Unter dem Namen Uber Elevate will der amerikanische Konzern ab 2020 die ersten Taxi-Flüge anbieten. Weitere Lufttaxi-Projekte kommen vom deutschen Start-up Lilium, bei dem ein ehemaliger McLaren-Designer federführend ist.

Globale Entwicklung

Auch in Grossbritannien sollen Lufttaxis auf den Markt kommen. Dort entwickelt Vertical Aerospace eine Variante der Passagierdrohnen. Und am anderen Ende der Welt, in Australien, ist Google-Mitgründer Larry Page am Lufttaxi-Start-up Kitty Hawk beteiligt. 

Fazit: Auch wenn noch kein Taxi am Himmel zu sehen ist, sind so viele ernstzunehmende Firmen daran, diesen Markt zu erobern, dass man als Flugtaxi-Passagier vielleicht schon bald am Himmel im Stau stehen kann. (nwa)

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