Der A400M ist das Sorgenkind von Airbus. Immer wieder macht der Riesenvogel Probleme. Trauriger Höhepunkt ist der Absturz einer Maschine der spanischen Armee bei Sevilla. Vier Menschen verloren ihr Leben. Nun ist klar, weshalb die Transportmaschine zerschellt ist.
Unglaublich: Bei der Endmontage des A400M in Toulouse hat ein Arbeiter die falsche Software ins Computersystem Flugzeuges geladen! «Die Black Boxes bestätigen das. Es gibt keine strukturellen Defekte. Wir haben aber ein ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage», sagt Airbus-Strategiechef Marwan Lahoud dem «Handelsblatt». Der Super-GAU für den Flugzeugbauer. Lahoud: «Das ist kein Ruhmesblatt für Airbus.»
Für Airbus bedeutet der Absturz einen herben Rückschlag für das A400M-Programm. Als das grösste gemeinsame Verteidigungsprojekt in Europa war der Flieger für 20 Milliarden Euro entwickelt worden. Er soll von den Luftwaffen in Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien, Belgien, Luxemburg und der Türkei genutzt werden. Die meisten A400M sind nach dem Crash aber am Boden geblieben.
Die Deutschen fluchen
Vor allem die Bundeswehr flucht seit Monaten über das Flugzeug. Sie hat 40 Stück bestellt. Die Deutschen haben nur Ärger mit dem Riesenvogel. Erst musste die Armee vier Jahre auf das Flugzeug warten. Dann verteuerte sich der Preis. Von 125 auf 175 Millionen Euro – pro Stück. Mittlerweile sind die ersten vier A400M endlich ausgeliefert worden.
Der Airbus hat aber stolze 161 Mängel, wie das deutsche Verteidigungsministerium peinlich genau auflistete. Darunter acht gravierende Fehler, wie deutsche Medien schreiben. Die Bundeswehr setzt die Maschine deshalb noch nicht in Kriegsgebiet ein. Der Spanier Domingo Ureña-Ras, Leiter der Sparte Militärflugzeuge bei Airbus, wurde deshalb gefeuert. (pbe)