Auch dank Sondereffekten
Syngenta verdient deutlich mehr

Der Agrochemiekonzern Syngenta, der vor einem Jahr vom chinesischen Staatsbetrieb ChemChina übernommen wurde, hat im ersten Halbjahr 2018 von deutlich besser laufenden Geschäften in Brasilien und China profitiert. Der Gewinn profitierte von Sondereffekten.
Publiziert: 24.07.2018 um 08:48 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:38 Uhr
Syngenta ist dank Brasilien und China wieder gewachsen. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Der Konzernumsatz stieg im ersten Semester um 5 Prozent auf 7,25 Milliarden Dollar, wie Syngenta am Dienstag mitteilte. Hätten im Zuge der Übernahme durch ChemChina nicht verschiedene Geschäfte verkauft werden müssen, hätte ein Wachstum von 7 Prozent resultiert. Geholfen haben die Währungen: Zu konstanten Wechselkursen beträgt das Umsatzplus nur 2 Prozent.

Unter dem Strich blieben dem Konzern 1,23 Milliarden Dollar, 32 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Beim Reingewinn machten sich der Verkauf der Firmenteile und tiefere Restrukturierungsausgaben bemerkbar.

Mutterkonzern soll bald fusionieren

Auf der anderen Seite musste Syngenta höhere Zinskosten tragen. Damit ChemChina den 43 Milliarden Dollar schweren Zukauf schultern konnte, haben die Basler Anleihen im Volumen von total 4,75 Milliarden Dollar begeben. ChemChina selbst dürfte Medienberichten zufolge demnächst mit Sinochem zusammengehen - einem anderen chinesischen Staatskonzern.

Aussagekräftiger ist daher der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA); dieser stieg um 1 Prozent auf 1,70 Milliarden Dollar. Weil der Umsatz schneller als der EBITDA gewachsen ist, sank die entsprechende Marge von 24,2 auf 23,4 Prozent.

Zu schaffen gemacht haben Syngenta den Angaben zufolge höhere Rohstoff- und Logistikkosten. Die globalen Produktivitätsinitiativen hätten geholfen, deren Auswirkungen auf die Marge zu minimieren.

Lateinamerika stark

Syngenta strich heraus, dass der Konzern in allen Regionen wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sei. Dies gelte insbesondere für Brasilien, wo man nach mehreren Jahren rückläufiger Umsätze wieder ein «solides» Ergebnis erzielt habe. In Lateinamerika stiegen die Verkäufe in der Folge um 12 Prozent.

In der grössten Konzernregion Europa, Afrika und Mittlerer Osten steigerte Syngenta den Umsatz auf bereinigter Basis um 7 Prozent und in der zweitgrössten Region Nordamerika um 4 Prozent. Dort habe ein solider Umsatz in den USA den langsamen Start in Kanada aufgrund der kalten Witterung mehr als wettgemacht.

In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz um 8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017, alleine im neuen Heimmarkt China kletterten die bereinigten Verkäufe um 16 Prozent.

Umsatz 2017 im roten Bereich

Betrachtet nach den beiden Tätigkeitsgebieten steigerte Syngenta den Umsatz im Pflanzenschutzgeschäft um 6 Prozent auf 5,50 Milliarden Dollar. Die kartellrechtlich bedingten Veräusserungen kosteten 2 Prozentpunkte. Der Umsatz im Saatgutgeschäft stagnierte bei 1,75 Milliarden. Ohne die Zuckerrüben-Saatgutgeschäfts im wäre ein Plus von 5 Prozent verzeichnet worden.

Syngenta hatte im Geschäftsjahr 2017 noch einen Umsatzrückgang um 1 Prozent auf 12,65 Milliarden Dollar hinnehmen müssen. Das Jahr war durch schwierige Bedingungen und weiter hohen Druck auf die Einkommen in der Landwirtschaft gekennzeichnet, hiess es seinerzeit. Zudem hat der Konzern im vergangenen Jahr einen Verlust von 96 Millionen Dollar verbucht. Verantwortlich für die roten Zahlen waren teure Rechtsfälle in den USA. (SDA)

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