Grund dafür seien neue Informationen, die sich aus vertraulichen Gesprächen ergeben hätten, erklärte Bayer. Zudem sei man, wenn nötig, zu Zusagen gegenüber den Behörden bereit, um die Übernahme nicht scheitern zu lassen. Die erhöhte Offerte sei den Amerikanern bereits in der vergangenen Woche übermittelt worden.
Bayer hatte im Mai überraschend ein Übernahmeangebot für Monsanto angekündigt. Im ersten Anlauf bot der Leverkusener Konzern für den umstrittenen US-Biotechnologiekonzern rund 62 Milliarden Dollar (rund 61 Milliarden Franken). Doch hatte Monsanto das Angebot als zu niedrig zurückgewiesen.
Die Leverkusener würden durch den Zusammenschluss zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft aufsteigen. Dennoch war der Deal von Anfang an umstritten. Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik.
Dem US-Hersteller von genmanipuliertem Saatgut wird unter anderem ruppiges Verhalten im Umgang mit seinen Kunden vorgeworfen. Ausserdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat. Dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Monsanto vermarktet Glyphosat unter dem Namen Roundup. Vor kurzem hatte die EU-Kommission die Europa-Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters um bis zu 18 Monate verlängert.
Monsanto hatte erst vor kurzem Kreisen zufolge Gespräche mit dem Bayer-Konkurrenten BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrarchemie-Sparten wieder aufgenommen. Die Amerikaner prüften verschiedene Transaktionen einschliesslich der Übernahme des BASF-Geschäfts mit Lösungen für die Agrarwirtschaft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Weder Monsanto noch BASF wollten hierzu Stellung nehmen. Doch war die BASF-Aktie am Donnerstagmittag der grösste Gewinner im Dax. Die Monsanto-Aktie legte zeitweise um fünf Prozent auf 105,75 Dollar zu, Bayer-Papiere fielen nachbörslich um knapp ein Prozent auf 92,10 Euro.