An der Börse in Zürich starteten die Syngenta-Titel am Freitag in einem sonst verhaltenen Markt mit mehr als 10 Prozent im Plus. In der Nacht hatte Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, der chinesische Chemiekonzern ChemChina habe in Gesprächen ein Angebot von 449 Franken je Aktie auf den Tisch gelegt.
Verglichen mit dem Aktienkurs vom Donnerstagabend entspräche dies einem Aufschlag von fast 30 Prozent. Syngenta würde damit mit 41,7 Milliarden Franken bewertet.
Die Basler hätten das Angebot mit Verweis auf regulatorische Risiken jedoch abgelehnt, hiess es weiter. Vertreter von Syngenta und ChemChina reagierten nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
Die Gespräche zwischen Syngenta und den Chinesen gingen trotz der Ablehnung des Angebotes weiter, berichteten die Insider. Eine Vereinbarung könnte in den kommenden Wochen erzielt werden. Syngenta spreche auch mit weiteren Interessenten.
Das «Wall Street Journal» hatte vor Wochenfrist vermeldet, der US-Grosskonzern DuPont verhandle mit Syngenta über eine Zusammenlegung der Agrargeschäfte. Vor zweieinhalb Monaten erst war die Übernahme durch den US-Konkurrenten Monsanto gescheitert. Syngenta hatte das Angebot von 47 Milliarden Dollar als ungenügend bewertet.
Der Konzern wird derzeit interimistisch von Finanzchef John Ramsey geleitet. Dies, nachdem Konzernchef Mike Mack per Ende Oktober abgetreten war. Mack war im Zusammenhang mit dem gescheiterten Monsanto-Deal von Aktionärsseite unter Druck geraten.
Syngenta-Verwaltungsratspräsident Michel Démaré bestritt in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» jedoch einen Zusammenhang zwischen Mack's Abgang und der Causa Monsanto.