Ärger im November
Jeder zweite Fernzug der Deutschen Bahn zu spät

Die Deutsche Bahn (DB) ist im Fernverkehr so unpünktlich wie seit acht Jahren nicht mehr. Im November war fast jeder zweite Fernzug zu spät.
Publiziert: 03.12.2023 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2023 um 13:19 Uhr
Die Deutsche Bahn (DB) ist im Fernverkehr so unpünktlich wie seit acht Jahren nicht mehr. Im November war fast jeder zweite Fernzug zu spät. (Archivbild)
Foto: Peter Steffen

Im November hätten nur 52 Prozent der ICE- und IC-Züge ihr Ziel pünktlich erreicht, sagte ein DB-Sprecher der «Bild am Sonntag». Der Grund dafür sei vor allem das «kurzfristige Baugeschehen», das im Jahresvergleich deutlich zugenommen habe.

Rund 75 Prozent der Fernverkehrszüge seien durch mindestens eine Baustelle ausgebremst worden. Aufgrund des erheblichen Sanierungsstaus habe die DB das Bauvolumen im laufenden Jahr erheblich ausweiten müssen. In diesem Jahr seien nochmals zwei Milliarden Euro extra in die Hand genommen worden, hiess es bei der Bahn. Ab dem kommenden Jahr würden «viele kleinere Baumassnahmen in kompakten Korridorsanierungen» gebündelt.

«Die Pünktlichkeit entspricht nicht unseren eigenen Ansprüchen und wird auch nicht den Leistungen gerecht, die unsere Fahrgäste zurecht von uns erwarten», sagte der Sprecher.

Als pünktlich gilt ein Zug mit weniger als sechs Minuten Verspätung. Ausgefallene Züge werden in der Statistik nicht berücksichtigt. Auch verpasste Anschlüsse gehen aus ihr nicht hervor.

Im Oktober erreichten die ICE- und IC-Züge des Konzerns lediglich 58,6 Prozent ihren Halt ohne grosse Verzögerung. Zu Jahresbeginn hatte sich der Konzern eine Pünktlichkeit im Fernverkehr von deutlich über 70 Prozent zum Ziel gesetzt. «Mit einer Pünktlichkeit von rund 66 Prozent in den ersten zehn Monaten ist klar, dass die angestrebte Pünktlichkeit von rund 70 Prozent für 2023 nicht mehr zu erreichen ist», hiess es Anfang November.

Dass die Deutsche Bahn vor allem im internationalen Vergleich ein Problem mit der Pünktlichkeit hat, ist seit Jahren bekannt. Zuletzt hat sich das Problem weiter verschärft: Von 75,2 Prozent im Jahr 2021 fiel der Wert auf 65,2 Prozent im vergangenen Jahr. (SDA)

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