Da hat sich die Marketingfirma Distinctive Assets zu früh gefreut. Sie erhielt die Gelegenheit, allen Oscar-Nominierten einen Goodie Bag mit extravaganten Geschenken im Wert von 200'000 Franken zu offerieren.
Doch der Inhalt ist dem Organisator der Preisverleihung, der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences, zu dekadent. Unter anderem befindet sich darin ein Po-Pflegeset aus der Schweiz für 275 Franken.
Die Academy entschied sich kurzerhand, den Geschenkkorb nicht an die Nominierten auszuhändigen, und die Marketingfirma zu verklagen.
Sie habe sich unberechtigterweise des Oscar-Labels bedient, steht in der öffentlichen Beschwerdeschrift geschrieben (siehe Tweet). Die Stars sollen nun nur zum Goodie-Bag kommen, falls sie ihn direkt von Distinctive Assets entgegennehmen.
«Haarsträubend teures Toilettenpapier»
Laut dem Schreiben stösst sich die Academy besonders an den Presseberichten über die teilweise «ungesunden Produkte wie eine Marihuana-E-Zigarette für 250 Franken, ein Vampir-Brustlifting für 1900 Franken (...) und Schweizer Toilettenpapier für 275 Franken.» Zudem sei es unanständig, derart dekadent teure Geschenke an eine Elite von Stars zu überreichen.
Der Geschenkkorb kommt im Schreiben gar nicht gut weg. Die darin enthaltenen Produkte würden «den Konsum illegaler Drogen, von Sex Toys und haarsträubend teurem Toilettenpapier fördern.»
Schweizer Firma
Das angesprochene Schweizer Produkt ist ein Po-Pflegeset von Joseph's Toiletries, hergestellt von der Zürcher Firma Ideas Beyond AG.
Aufmerksam wurden die Amerikaner auf das Produkt dank eines Blogeintrags von Schauspielerin Gwyneth Paltrow (43) auf «Goop». Der Star hatte das Produkt Ende Jahr als Weihnachtsgeschenkt vorgeschlagen – in der Kategorie «Lächerlich (und grossartig)».