Finanzbetrüger missbrauchen Yello-Star Dieter Meier (71) für irreführende Werbung für dubiose Devisen-Wetten. «Meier sendet Schockwellen durch die Schweiz, indem er seine Geheimformel verrät, wie man zu Hause schnelles Geld macht», heisst es auf einer Werbung mit Meiers Foto, die über Facebook verbreitet wird.
Es sei gefährlich für ihn, darüber zu sprechen, wird Meier darin zitiert. «Die mächtige Elite will nicht, dass der Durchschnittsschweizer reich wird. Denn je wohlhabender die Bevölkerung ist, umso weniger Macht hat die Elite. Sie hasst mich dafür, dass ich dies öffentlich mache.»
Meiers Zitate sind frei erfunden. Der Musiker hat nichts damit zu tun. «Wir sind daran, diesen Unsinn abzustellen», sagt Meiers Manager Peter Vitzthum zu BLICK.
Bald melden sich aggressive Telefonverkäufer
Wer wissen will, was Meiers angebliches Geheimnis ist, landet auf der Seite «Die Swiss Methode». Dort taucht ein blondes Bubi mit dem Namen Max Fischer auf, das behauptet, er mit binären Optionen mächtig Kohle gemacht zu haben.
Die Produkte sind ähnlich dubios wie der Werbe-Bschiss mit Meier und Max Fischer, den es in Wahrheit gar nicht gibt. Binäre Optionen sind brandgefährlich. Sie sind Wetten auf die Preisentwicklung von Währungen, bei denen es wie im Roulette nur Gewinn oder Verlust gibt.
Konsumentenschützer warnen vor den Wetten
Das Konsumentenmagazin «K-Geld» warnt davor. Wer sich seine Daten eingebe, werde schnell von aggressiven Telefon-Verkäufern aufgefordert, die Einsätze auf mehrere tausend Franken zu erhöhen.
Die Betreiber zwackten Gebühren von bis zu 20 Prozent ab. Neben «Swiss Method» arbeiteten auch die Plattformen «BDSwiss» und «Iqoptionen» mit derselben Methode.
Warum gerade Dieter Meier von den Betrügern missbraucht wird, bleibt deren Geheimnis. Womöglich liegt es daran, dass Meier in den 60-er Jahren seinen Lebensunterhalt mit Zocken verdiente.
Der Konzeptkünstler war Stammgast an den Pokerrunden im legendären Café Odeon in Zürich. Reich wurde Meier aber nicht mit Kartenspiel, sondern mit seiner Musik. Die «Bilanz» schätzt sein Vermögen auf 175 Millionen Franken.