Die Flyer liegen im Briefkasten. Sie klemmen unter der Windschutzscheibe. Sie versprechen schnelles Geld gegen altes Gold. Aber Achtung: Hinter diesen Angeboten verbergen sich oft dubiose Händler.
Die Masche ist immer die Gleiche: Das Geld liegt schnell auf dem Tisch. Bar. Oftmals sind es einige Tausend Franken Cash, die gezückt werden. Ein verlockendes Angebot. Auch beim Lockvogel von Izzy.
Der Deal findet in einem Hinterzimmer in Zürich statt. Unweit des Bahnhofs und der berühmten Bahnhofstrasse. Ein Ort mit Prestige. Der Termin wurde eine Woche vorher vereinbart. Bereits am Telefon hiess es: «Wir kaufen auch Armbanduhren. Die laufen momentan sehr gut.»
Dubiose Offerten
Im Hinterzimmer geht es dann schnell zur Sache. Der Goldhändler bietet zunächst 1250 Franken. Dann bessert er nach. Auf knapp über 2000 Franken. Das sei der «beste Preis, den man kriegen kann». Er packt das Geld direkt auf den Tisch – und bedrängt den Lockvogel. Sie soll das Geld doch einpacken.
Die Offerte ist weit unter Marktpreis. 100 Gramm Gold wird derzeit mit deutlich über 5000 Franken gehandelt.
Die Situation wird brenzlig. Die Macher hinter der versteckten Kamera ziehen den Stecker. Sie lösen auf, betreten das Zimmer – und erhalten Drohungen.
Ältere oft betroffen
Das Video ist stellvertretend für das, was viele im Land bereits erlebt haben. Oft sind die Betroffenen dieser Abzocke etwas älter. In jedem Fall aber gutgläubig. Sie vertrauten den Falschen.
Die SRF-Sendung «Kassensturz» hat sich unlängst auch an dem Thema abgearbeitet und berichtete über ein Ehepaar, das mehrere wertvolle Halsketten und Uhren an einen dubiosen Händler verscherbelte.
Eine ältere Versicherungsliste zeigte den Wert der Objekte. Eine Damenuhr in Weissgold war mit 8800 Franken gelistet. Ein Brillantanhänger mit über 23’000 Franken. Eine Goldkette für knapp 7000 Franken.
Der Händler war seinerzeit uneinsichtig. Gleiches gilt beim Gold-Käufer von Izzy. Nachdem er mit seiner Masche überführt wurde, wollte er die Polizei gleich selbst rufen. Dazu kam es aber nicht. Die Nummer der Polizei, meinte er, sei besetzt. «Ich komme nicht durch.» (ise)