Teuer ist es nicht. Für das 1.-August-Abzeichen verlangt Pro Patria nur sechs Franken. Der Erlös fliesst hauptsächlich in den Heimatschutz. Eine gute Sache. Doch das Abzeichen verkauft sich immer schlechter: «Wir nehmen jedes Jahr zehn Prozent weniger mit Abzeichen ein», sagt Geschäftsführer Rolf Meyer (63) im «Blick».
Er vermutet, dass die Verbundenheit mit der Nation in den Hintergrund gerückt ist. «Mit der Schweiz identifiziert man sich nur noch, wenn die Hockey-Nationalmannschaft den WM-Final erreicht.» Zudem helfen immer weniger Schulen mit, die Abzeichen zu verkaufen.
Ein bekanntes Problem
Andere Organisationen haben die gleichen Probleme. Etwa Pro Natura und der Schweizer Heimatschutz. Sie verkaufen zusammen den «Schoggitaler». «Vor 70 Jahren haben wir 800 000 Stück abgesetzt. Letztes Jahr nur noch 450 000», sagt Eveline Engeli, Geschäftsleiterin des Schoggitalers.
Vor allem die grosse Konkurrenz macht ihr zu schaffen. «Heute gibt es viel mehr Spendenaufrufe als früher.» Damit verteilen sich die Spenden auf immer mehr Organisationen.
Auf Schulen angewiesen
Noch werden 88 Prozent der Schoggitaler von Schülern verkauft. Doch die Schulen machen immer weniger mit. «Die Lehrer sind unter grossem Druck. Darum haben sie immer weniger Zeit für zusätzliche Aufgaben», so Eveline Engeli. «Zudem wollen Eltern häufig nicht, dass ihre Kinder mit Fremden in Kontakt kommen.» Das sei verständlich.
Pro Juventute verkauft Briefmarken für gute Zwecke. Auch hier sind die Verkäufe rückläufig. Das hat zwei Gründe: Einerseits ist die Stiftung auch auf Schulen angewiesen. Anderseits werden immer weniger Briefe verschickt. (bam)