Lange Wartezeiten bei Migros und Coop
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Geduld ist gefragt:Lange Wartezeiten bei Migros und Coop

Abstand halten beim Einkaufen
So funktioniert das Dosiersystem

Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, führt Migros ein neues System ein. Dadurch ist kontrollierbar, wie viele Personen einkaufen und möglichst wenig Menschen sind an einem Ort.
Publiziert: 21.03.2020 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2020 um 12:12 Uhr
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Kurz nach Ladenöffnung um 9 Uhr ist die Schlange im Zürcher Letzipark kurz, die Menschen gehen direkt zur Nummernausgabe.
Foto: Blick
Christian Kolbe und Jenny Wagner

Mit Disziplin einkaufen, das ist eines der Gebote der Stunde. Grossverteiler wie Migros und Coop haben landesweit ein Dosiersystem eingeführt, damit sich nicht zu viele Kunden gleichzeitig im Laden aufhalten. Das bedeutet konkret: Die Kundenanzahl im Laden ist begrenzt, abhängig von der Grösse der Filiale. Vielerorts bleiben auch Teile des Supermarktes zu, darunter etwa die Kleiderabteilung oder der Blumenladen.

«Wir orientieren uns dabei an den Vorgaben des Bundes, der einen Richtwert von einer Person pro 10 Quadratmeter angeordnet hat», sagt eine Sprecherin der Migros.

So funktioniert es

Die Kunden erhalten eine Einlasskarte am Eingang, die sie nach dem Einkauf an der Kasse zurückgeben.

Bei der Bezahlung wird Kartenzahlung bevorzugt. Aber auch Bargeld bleibt eine Möglichkeit. Es gibt Lautsprecher-Durchsagen zum Thema «Social Distancing».

Und tatsächlich, es funktioniert, auch weil die Kunden mitmachen. Samstagmorgen vor dem Letzipark, kurz vor neun Uhr, noch wenige Minuten bis zur Öffnung. Nur einige Menschen warten vor den Türen des grossen Einkaufszentrum ins Zürich West. Nicht so, wie noch zu Beginn der Woche, als sich eine Menschentraube vor den Türen bildete, alle ohne Abstand auf Einlass warteten.

Einkaufen mit Anstand und Abstand

Jetzt sind nur noch wenige Läden, eine grosse Coopfiliale, Apotheke, Denner und Kiosk geöffnet. Das Dosiersystem erstreckt sich über die ganze untere Verkaufsebene. Im Abstand von zwei Metern ist schwarz-gelbes Markierungsband auf den Boden geklebt – die Warteräume sind klar definiert.

Ich kann gleich bis zur Nummernausgabe vorgehen und betrete als Nummer 56 den Laden. Bei Gemüse und Früchten hat es für meinen Geschmack noch etwas viele Leute, doch je weiter ich in den Laden vordringe, desto entspannter ist der Einkauf, die Menschen verteilen sich gut über die grosse Ladenfläche. Alle erledigen in Ruhe und diszipliniert ihre Einkäufe, gehamstert wird nicht.

Es hat wieder WC-Papier

Das ist auch nicht nötig! Im Akkord füllen die Coop-Mitarbeiter die leeren Gestelle wieder auf. Auch ihnen gebührt grosser Applaus! Die Überraschung: WC-Papier. Palettenweise. Das sollte nun wirklich für alle Bedürfnisse reichen.

Beim Verlassen des Ladens ist die Schlange bei der Nummernsausgabe deutlich länger, staut sich fast bis zum Eingang zurück. Doch niemand motzt, denn alle wissen, in besonderen Zeiten braucht es besondere Massnahmen.

Noch sind nicht alle Grossverteiler ganz so weit. Ein Blick in eine Aldi-Filiale zeigt, hier gibt es kein Dosiersystem, die Kunden können ohne Kontrolle in den Laden. Immerhin: In der normalerweise gut besuchten Filiale hat es nur wenige Konsumenten, die üblichen Schlangen an den Kassen fehlen.

Aldi verzichtet auf Dosierung in allen Filialen

Auf Anfrage von BLICK schreibt Aldi Schweiz, dass man sich strikt an die aktuell geltenden Verordnungen und Empfehlungen des BAG halte. Das heisst: Auch bei Aldi braucht es mindestens 10 Quadratmeter pro Kunde um die nötige Distanz beim Einkauf aufrechtzuerhalten. In grösseren Filialen komme auch Sicherheitspersonal zum Einsatz, um den Einlass zu regulieren und die Kundschaft zu sensibilisieren.

Allerdings nicht in allen Filialen, teilweise verzichtet Aldi auf ein Dosiersystem: «Es gibt aktuell aber durchaus auch Filialen, in denen die Auslastung nicht so hoch ist und ein entsprechend ‹dosierter› Einlass nicht notwendig ist.»

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