Amazon hat den Pranger entdeckt. Zumindest in den USA. Dort hängen in den Lagerhallen grosse Flachbildschirme, die frühere Mitarbeiter zeigen, die geklaut haben – und darum vom Logistik-Konzern vor die Tür gestellt worden sind.
Neben den Bildern stehen weitere Infos. Etwa, was der Ex-Mitarbeiter eingesteckt hat und wie hoch der Wert des Diebesguts war. Laut «Bloomberg Businessweek» sind einige Fotos gar mit dem Hinweis «verhaftet» gekennzeichnet. Immerhin: Von den Dieben wird jeweils nur die Silhouette gezeigt.
Das Magazin beruft sich beim Bericht auf diverse Amazon-Mitarbeiter aus den USA. Die Pressestelle des Konzerns wollte sich dazu nicht äussern.
Kreative Diebe
Auch auf dem Pranger steht, wie die Diebe die Ware mitlaufen liessen. Dabei waren einige besonders kreativ. So versuchte jemand, sein Diebesgut in den Socken zu verstecken. Ein anderer änderte die Empfänger-Adresse auf den Paketen und schickte das Päckli zu einem Komplizen.
Diebstahl ist für Amazon ein grosses Thema. Die Mitarbeiter werden darum noch vor Arbeitsbeginn erinnert, dass bei einem Diebstahl eine fristlose Kündigung droht.
Der US-Konzern steht für seine unkonventionellen Methoden immer wieder in der Kritik. Gewerkschaften bemängeln laut der «Süddeutschen Zeitung» den Umgang mit Arbeitern und eine miese Bezahlung. Datenschützer befürchten, dass der Konzern seine Kunden ausspioniert. (bam)