Er denke aber schon, dass die Amag Käufer verloren habe. «Sagen wir um die fünf Prozent in den letzten Monaten», sagt Hannesbo in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Dienstag.
Auch habe der Skandal zu keiner Verschiebung der Motorenwahl weg vom Diesel geführt. Generell kauften sich die Leute, was sie brauchten, sagte der CEO von Amag, welche die Marken VW, Audi, Skoda, Seat, Porsche und Bentley in die Schweiz importiert.
«Wenn sie häufig Langstrecken fahren, müssen sie mit einem Diesel weniger tanken», sagt Hannesbo. Für Kurzstrecken dagegen eigneten sich Benziner besser. Elektroautos und Plug-in-Hybride seien eher für Leute, die ein Zeichen setzen wollen.
VW hatte vor gut drei Monaten zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt wurde, die den Stickstoffoxid-Ausstoss im Testbetrieb als zu niedrig auswies. Durch Strafen, Rückrufaktionen und Entschädigungen kommen auf den deutschen Konzern Milliardenkosten zu.
Hannesbo spricht im Interview zwar von einem grossen Imageschaden für VW. Dennoch sei es um das Vertrauen der Amag-Kunden nicht schlecht bestellt. «Weit über 90 Prozent sagen: Fehler passieren und wenn sich mein Partner, die Amag für mich einsetzt, dann bin ich bereit, VW noch eine Chance zu geben», sagt der Chef des grössten Schweizer Autoimporteurs mit 4,6 Milliarden Franken Umsatz und über 5000 Mitarbeitern.
Die Umrüstung der manipulierten VW-Dieselautos soll in der Schweiz Ende Januar anlaufen. Amag wird die betroffenen Kunden brieflich dazu aufrufen, einen Termin beim Garagisten zu vereinbaren.