Die drei Konsumentenschutz-Organisationen (Stiftung für Konsumentenschutz SKS, die FRC aus der Romandie und die ACSI aus dem Tessin) wollen der Amag diese Woche ihre Vorschläge für eine Rahmenvereinbarung unterbreiten, wie sie am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gaben. Damit sollen möglichst viele Einzelfälle abgedeckt und die individuellen Schäden unbürokratisch abgegolten werden.
«Ein Verteilen von Gutscheinen, wie es VW aktuell in den USA praktiziert, genügt angesichts des Ausmasses dieses Betrugsfalles nicht», schreiben die Konsumentenschützer. Sie erwarten von der Amag bis Ende November eine erste Antwort.
Denn wer einen Wagen mit der Betrugssoftware besitze, werde wohl einen finanziellen Schaden davontragen. «Es besteht Grund zur Annahme, dass diese Autos auf dem Occasionsmarkt nicht den gleichen Verkaufswert besitzen, den sie vor dem Bekanntwerden der Abgasaffäre innehatten», schreiben die Konsumentenschützer.
Angefangen hatte der Skandal Ende September, als die Software aufflog, die den Stickoxidausstoss bei Dieselfahrzeugen manipuliert hat. Deswegen müssen die betroffenen Fahrzeuge nun nachgerüstet werden. Betroffen sind Autos mit dem Dieselmotor EA 189.
Diesen Motor gibt es mit 1,2, 1,6 oder 2 Litern Hubraum. Bei jenen Autos mit 1,2- oder 2-Liter-Motoren genügt es, die Software zu erneuern. Das dauert gemäss Amag-Angaben voraussichtlich ein bis zwei Stunden. Bei den 1,6-Liter-Motoren braucht es höchstwahrscheinlich eine komplexere Nachrüstung.
In der Schweiz sind 128'802 Autos von Marken der Volkswagengruppe mit der manipulierten Software bestückt. Insgesamt sind 11 Millionen Fahrzeuge betroffen.
Zudem flog auf, dass VW bei rund 800'000 Fahrzeugen den Ausstoss des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) und damit den Spritverbrauch zu niedrig angegeben hat. Davon sind rund 10'000 Autos in der Schweiz. Betroffen sind die Modelle Polo, Golf, Passat, Audi A1 und A3 sowie Skoda Octavia und Seat Leon und Ibiza.