Damit folgt der 47-Jährige auf Matthias Müller, der vergangene Woche als Folge des Dieselskandals an die Spitze des VW-Konzerns gerückt war.
Das teilte die Porsche AG am Mittwoch nach einer Sitzung ihres Verwaltungsrats mit. Blume ist schon seit gut zwei Jahrzehnten im VW-Konzern tätig, 2013 kam er als Produktionschefs zu Porsche. Damit geht zumindest ein Teil der Erfolgsgeschichte vergangener Jahre auch auf Blumes Konto. Seit 2010 hat die VW-Tochter Umsatz, Absatz und Mitarbeiterzahlen fast verdoppelt.
Vom Dieselskandal ist Porsche nach Firmenangaben bisher unberührt. Der Sportwagenbauer hat die vom Skandal betroffenen eher kleinen Motoren nicht im Programm, zudem ist Diesel nur ein Randthema. Porsche setzt vor allem auf Benziner.
Die Familienholding Porsche SE, Hauptaktionärin des Volkswagen-Konzerns, erklärte derweil, am jetzigen VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch als künftigem VW-Verwaltungsratsvorsitzenden festzuhalten. «Der Aufsichtsrat der Porsche SE hält an dem Beschluss fest, Herrn Pötsch als Aufsichtsratsvorsitzenden von Volkswagen vorzuschlagen», erklärte ein Sprecher der von den Familien Porsche und Piech kontrollierten Holding Porsche SE am Mittwoch.
Die Dachgesellschaft hält gut 52 Prozent der VW-Stammaktien und ist damit zu knapp einem Drittel am Kapital des Wolfsburger Konzerns beteiligt. Das «Handelsblatt» hatte berichtet, es gebe intern Zweifel bei dem Wolfsburger Konzern, ob Pötsch wegen des Abgas-Skandals der Richtige an der Spitze des Aufsichtsgremiums sei.
Die Folgen der Abgas-Krise haben bei VW währenddessen den Alltag vieler Mitarbeiter erreicht. Die Motorenfertigung läuft langsamer, bei der VW-Finanztochter gibt es einen ersten Einstellungsstopp.
Vor zehn Tagen war herausgekommen, dass Volkswagen mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert hat. Weltweit sind nach Konzernangaben rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen. VW drohen nun Milliardenstrafen. Volkswagen sieht sich schon zahlreichen Schadenersatzklagen gegenüber, in mehreren Ländern laufen Untersuchungen.
Die Probleme bei VW können sich zudem über den Konzern hinaus auswirken: Städte befürchten geringere Steuereinnahmen. Nach Wolfsburg und Braunschweig verhängt nun auch Ingolstadt angesichts der VW-Abgas-Skandals eine Haushaltssperre.
Für dieses und das kommende Jahr würden die Ausgaben der Stadt um 15 Prozent gekürzt. Dies sei «ausschliesslich eine Vorsichtsmassnahme», sagte ein Sprecher der oberbayerischen Stadt am Mittwoch. Die VW-Tochter Audi hat ihren Sitz in Ingolstadt.