Wer ist digitaler Weltmeister 2019? Die Antwort dazu gibts von der Lausanner Businessschule IMD. Diese hat die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 63 Volkswirtschaften ermittelt. Das Resultat: Die Spitzenreiter vom letzten Jahr beissen sich vorne fest. Die Reihenfolge lautet unverändert: USA vor Singapur, Schweden, Dänemark und der Schweiz.
Diese fünf Länder schneiden am besten ab im neuen «IMD World Digital Competitiveness Ranking». Sie schwingen obenaus, wenn es darum geht, digitale Technologien zu entwickeln und umzusetzen. Bewertet wurden die Faktoren Wissen, Technologie und Zukunftsbereitschaft für neue Entwicklungen.
An Defiziten arbeiten
Die Strategie zum Erfolg unterscheidet sich dabei. Die Schweiz wie auch Singapur und Dänemark fokussieren auf einzelne Faktoren. Sehr gut schneidet die Schweiz so beim Kriterium Wissen mit einem zweiten Platz ab. Im Unterschied dazu sind die USA und Schweden breiter aufgestellt. Als entscheidenden Erfolgsfaktor identifiziert IMD-Professor Arturo Bris die Agilität. «Zudem bleibt Wissen von überragender Wichtigkeit für die digitale Performance verschiedener Volkswirtschaften.»
Also feiern und zurücklehnen? Ganz im Gegenteil, sagt die Kaderschmiede. Denn hinter der Schweiz holen andere Länder gewaltig auf. Zum Beispiel die Niederlande, die sich vom neunten auf den sechsten Platz hocharbeitet.
Stolperstein Politik
Neu in den Top Ten vertreten sind zudem Hongkong und Korea. Im Fazit der Studie heisst es denn auch: «Die Schweizer Position bleibt nicht in Stein gemeisselt, sollten wir gewisse Defizite nicht in den Griff kriegen.»
Die Experten warnen etwa vor einer Einschränkung bei der Zuwanderung. Dadurch sehen sie den Zugang zu einem guten Talentreservoir bedroht. Dazu sehen sie Aufholbedarf, was die Kapitalisierung von Digitalfirmen angeht. Im Teilbereich Aus- und Weiterbildung, regulatorischer Rahmen und Flexibilität bei den Firmen schafft es die Schweiz zudem nur noch in die Top 20 – für IMD ein Hinweis darauf, dass hier Handlungsbedarf besteht.